Tosa Inu Japanische Hunde

Tosa Inu – Der tapfere Riese

Die japanische Hunderasse Tosa Inu gehört zu den seltensten Rassen der Welt. Die Tosa Inus sind auch die letzte Rasse, die noch offiziell für Hundekämpfe eingesetzt wird. Ausdauer, Tapferkeit und Gelassenheit beschreiben den Charakter des Riesen. Sein zukünftiges Herrchen bzw. Frauchen sollte starke und erfahrene Hände haben.

Steckbrief

Tosa Inu

check Lebenserwartung: 10 – 12 Jahre
check Gewicht: 50 bis 70 kg
check Widerristhöhe: 60 bis 70 cm
check Charakter: ruhig, gutmütig, treu, eigenwillig
check Farben: Rot, Schwarz, Falb, Apricot oder gestromt
check FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 2
check Kosten: Zwischen 1.500 & 2.000 Euro

Wesen und Charakter

Wer die fast majestätische Ausstrahlung des Tosa Inu sieht, denkt nicht sofort an einen stillen und sensiblen Hund. Doch das gehört zu seinen Charaktereigenschaften, ebenso wie Mut, Selbstbewusstsein und Unerschrockenheit. Mit etwas Abstand beobachtet er, was um ihn herum geschieht. Bleibt dabei aber ganz entspannt, wird nicht nervös oder gar aggressiv.

Er ist ein guter Wachhund und Beschützer, ist aber auch dabei die Ruhe selbst, wildes und lautes Bellen ist nicht seine Art. Lautes oder aggressives Verhalten hat er auch nicht nötig, seine muskulöse Statur, gepaart mit seiner Größe und seinem Gewicht sind schon beeindruckend genug.

In einigen Ländern steht er auf der Liste für gefährlich Rassen, trotzdem braucht man vor ihm keine Angst zu haben. Er wird nie grundlos aggressiv oder gar blutrünstig. Er bewahrt stets eine höfliche Distanz zu Fremden und genauso sollte man sich ihm gegenüber auch verhalten. Er wird nicht gerne einfach so angefasst, es ist ihm unangenehm von Fremden berührt zu werden. Konsequent erzogen und sozialisiert ist er ein anhänglicher Familienhund, der seiner Familie gegenüber treu und sensibel ist. Mit Kindern geht er geduldig und liebevoll um.

Herkunft & Geschichte

Es handelt sich beim Tosa Inu nicht um eine reine Rasse. Die Rasse entstand durch Kreuzungen des japanischen Shikoku Ken mit westlichen Hunden. Als Ende des 19. Jahrhunderts langsam die Moderne in Japan einkehrte, kamen auch immer mehr Ausländer ins Land und somit auch neue Hunderassen.

Zu dieser Zeit hatte auch der tradionelle Hundekampf seine Blütezeit in Japan und man wollte einen einheimischen und überlegenen Hund genau dafür züchten. Die westlichen Rassen waren größer, kampffreudiger und beharrlicher als die japanischen. So kam es 1872 erstmals zur Kreuzung des Shikoku Ken mit einer Bulldogge. Des Weiteren wurde mit einem Mastiff (1897) und mit einem deutschen Vorstehhund (1876) gekreuzt. Auch Bullterrier und Bernhardiner sollen an der Entstehung der Tosa-Rasse beteiligt gewesen sein.

Das Zuchtziel war klar definiert als Suche nach dem idealen Kampfhund, doch gab es vorerst keine planmäßige Zucht. In den 20er Jahren wurden gezielt westliche Hunde importiert, so dass 1924 durch die Kreuzung mit einer Deutschen Dogge ein erster Erfolg erzielt wurde. 1964 wurde die neue Hunderasse erstmals anerkannt. Tosa Inu bedeutet Hund aus Tosa und in Tosa wurde damals mit den ersten Zuchtversuchen begonnen.

Als einzige Hunderasse wurde der Tosa ausschließlich für Hundekämpfe gezüchtet und wird auch noch heute dafür eingesetzt. Wobei die ursprünglichen Kämpfe des 14. Jahrhunderts nicht etwa brutal und blutig abliefen sondern eher wie ein Ringkampf, in dem der Gegner nur mit den Läufen oder dem Körper zu Fall gebracht wurde. Wenn der Hund sich aggressiv verhielt, wurde er disqualifiziert. Die Abläufe der Hundekämpfe sind in Japan auch heute noch so.

Tosa Inu

Überlegungen vor der Anschaffung

Zunächst einmal steht der Tosa Inu in vielen europäischen Ländern auf der Liste der gefährlichen Hunde. Man sollte sich also im Vorfeld über die geltenden Auflagen in seinem Heimatland informieren. Auch wäre es möglich, dass man mit diesem Hund nicht in jedem Urlaubsland erwünscht ist.

Der Tosa braucht reichlich Auslauf und Platz. Draußen sollte man ihn an der Leine führen, also sollte man körperlich dazu in der Lage sein, ihn auch halten zu können. Anderen Hunden und speziell Rüden begegnet er nicht immer freundlich. Am besten hat er schon als Welpe Kontakt zu vielen anderen Hunden.

Konsequenz in der Erziehung und eine intensive Sozialisation sind unumgänglich. Ratsam ist es, eine Welpenschule und anschließend eine Hundeschule zu besuchen sowie die Begleithundeprüfung abzulegen. Natürlich kostet ein Hund, je größer er ist, auch dementsprechend Geld.

Seine Pflege ist problemlos. Das kurze Fell sollte einfach regelmäßig gebürstet werden. Typische Krankheiten sind bei dieser Rasse nicht bekannt, gesundheitlich ist der Tosa sehr robust. Probleme mit den Hüftgelenken könnten allerdings auftreten, wie aber bei fast allen mittelgroßen bis großen Hunden.

Während der Tosa Inu wächst sollte man ihn nicht überlasten, also keine langen Läufe oder Treppen steigen. Eine lohnende Anschaffung ist eine weiche Hundedecke. Vom Liegen auf harten Untergrund würde er sonst Schwielen bekommen.

Geeignete Aktivitäten

Der Tosa ist ziemlich anspruchslos, was Aktivitäten und Bespaßung angeht. Er braucht natürlich, seiner Größe entsprechend,ausreichend Bewegung. Jeden Tag ein paar größere Runden zu gehen, reicht ihm völlig. Er begleitet Herrchen oder Frauchen natürlich auch gerne auf ihren Joggingrunden oder Fahrrad-Ausflügen.

Rassemerkmale

Geduld und Gelassenheit zeichnen diese Rasse aus. Gleichzeitig ist der Tosa Inu aber auch unerschrocken und mutig. Diese Merkmale führen zu seinem beschützenden Wesen. Tatsächlich findet man eine Ähnlichkeit zur Mentalität der Japaner. Des Weiteren stehen sich sein zurückhaltendes Wesen und sein Stolz sowie eine gewisse Dickköpfigkeit und großes Selbstbewusstsein gegenüber.

Insektenproteine in Hundefutter

Geeignete Ernährung

Ein Tosa Inu Welpe sollte energiereiche Nahrung bekommen. Im Alter von 6 Monaten sollte dieses allerdings nach und nach reduziert werden, damit er nicht zu schnell wächst. Ein zu schnelles Wachstum könnte zu Problemen mit dem Hüftgelenk führen.

Ansonsten ist der Hund keine besonderer Feinschmecker. Er mag Fleisch und Fisch, im rohen oder gekochten Zustand und sowohl nass als auch trocken. Leider neigt der Tosa dazu, leicht Fett anzusetzen, weshalb man auf die richtige Futtermenge und -zusammensetzung achten sollte. Am besten bespricht man sich mit einem Tierarzt zu diesem Thema. Durchschnittlich braucht ein ausgewachsener Rüde etwa 1,5 bis 2 kg Fleisch und 500 g Gemüse.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit bereit stehen. Da der Tosa viel sabbert, sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden, um Bakterienbildung zu vermeiden.

FAQ`s

Ist ein Tosa Inu in Deutschland erlaubt?

Der Tosa Inu zählt in einigen Bundesländern Deutschlands zu den sogenannten Listenhunden, was bedeutet, dass seine Haltung strengen Auflagen unterliegt. Diese Auflagen können von einer Leinen- und Maulkorbpflicht bis hin zu einem Haltungsverbot reichen. Die genauen Regelungen variieren je nach Bundesland. Wer einen Tosa Inu halten möchte, sollte sich daher vorab bei der zuständigen Behörde informieren. In vielen Fällen ist ein Wesenstest erforderlich, um nachzuweisen, dass der Hund keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für einen Tosa Inu?

Die Kosten für einen Tosa Inu können stark variieren, abhängig davon, ob der Hund von einem seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz kommt. Für einen reinrassigen Welpen von einem anerkannten Züchter liegen die Anschaffungskosten in der Regel zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Zusätzlich fallen laufende Kosten an, wie:

  • Futter: 80–150 Euro pro Monat (je nach Größe und Qualität des Futters)
  • Tierarztkosten: Regelmäßige Impfungen, Entwurmungen und Gesundheitschecks (ca. 200–500 Euro jährlich)
  • Versicherung: Hundehaftpflicht und ggf. Hundehaltersteuer (je nach Bundesland unterschiedlich, ca. 50–200 Euro jährlich)
  • Zubehör: Leinen, Hundebett, Spielzeug und Pflegeprodukte (initial ca. 200–300 Euro)

Langfristig sollte man auch Rücklagen für unvorhergesehene Tierarztkosten einplanen, da größere Hunde wie der Tosa Inu bei gesundheitlichen Problemen teure Behandlungen benötigen könnten.

Wie reagiert der Tosa Inu auf andere Hunde und Haustiere?

Der Tosa Inu ist ein selbstbewusster und charakterstarker Hund, der ursprünglich als Kampfhund gezüchtet wurde. Dies kann dazu führen, dass er gegenüber anderen Hunden ein dominantes Verhalten zeigt, insbesondere gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Eine frühe und konsequente Sozialisation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Tosa Inu gut mit anderen Hunden auskommt.

Bei anderen Haustieren, wie Katzen oder Kleintieren, hängt sein Verhalten stark von seiner Sozialisierung und Erziehung ab. Wenn der Tosa Inu bereits als Welpe an andere Tiere gewöhnt wird, kann er lernen, friedlich mit ihnen zusammenzuleben. Ohne eine entsprechende Gewöhnung könnte sein natürlicher Jagdtrieb oder ein dominantes Verhalten problematisch werden.

Wichtig ist, dass der Halter über ausreichend Erfahrung und Führungskompetenz verfügt, um den Tosa Inu in solchen Situationen sicher zu leiten. Mit der richtigen Erziehung und viel Geduld kann er ein sozial verträglicher Begleiter sein.

Welche gesundheitlichen Probleme sind beim Tosa Inu häufig?

Der Tosa Inu ist grundsätzlich eine robuste Hunderasse, doch wie viele große und schwere Hunde ist er anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme. Zu den häufigsten zählen:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD):

Eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen kann. Regelmäßige Bewegung ohne Überbelastung und ein gesundes Körpergewicht können helfen, das Risiko zu reduzieren.

  • Magendrehung:

Aufgrund seiner Größe besteht ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung, eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich der Magen um seine Achse dreht. Um dem vorzubeugen, sollte der Hund mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag erhalten und direkt nach dem Fressen Ruhepausen einhalten.

  • Ellbogendysplasie (ED):

Eineine Entwicklungsstörung der Ellbogengelenke, die zu Lahmheit und Schmerzen führen kann. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um diese Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

  • Herzerkrankungen:

Einige Tosa Inu können zu Herzproblemen wie dilatativer Kardiomyopathie (DCM) neigen, einer Erkrankung, bei der das Herz vergrößert und geschwächt ist. Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt helfen, dies frühzeitig zu diagnostizieren.

  • Hautprobleme:

Aufgrund ihrer Faltenbildung können Tosa Inu anfällig für Hautreizungen und Infektionen sein, insbesondere in warmen und feuchten Bereichen des Körpers. Eine sorgfältige Pflege und Reinigung der Hautfalten ist wichtig.

  • Gelenk- und Knochenprobleme:

Durch das hohe Gewicht können sich im Alter Verschleißerscheinungen wie Arthrose entwickeln. Eine ausgewogene Ernährung mit Gelenknährstoffen und eine moderate Bewegung können präventiv wirken.

  • Krebs:

Wie bei vielen großen Hunderassen besteht auch beim Tosa Inu ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, insbesondere im höheren Alter.

  • Vorbeugung und Pflege:

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung ohne Überbelastung, tierärztliche Vorsorgeuntersuchungen und ein gutes Maß an Pflege können dazu beitragen, das Risiko dieser gesundheitlichen Probleme zu minimieren und dem Tosa Inu ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen. Wer einen Welpen kauft, sollte darauf achten, dass die Elterntiere auf rassetypische Erkrankungen untersucht wurden.