Magyar Vizsla

Portrait zu Hunderasse: Magyar Vizsla

Sozial, treu, empfindsam und zur gleichen Zeit energiegeladen, aktiv und intelligent – all diese Charaktereigenschaften vereint eine ganz besondere Hunderasse in sich: Der Magyar Vizsla. Der mittelgroße Jagdhund, der seine Ursprünge im heutigen Ungarn hat, zeichnet sich durch sein braunes kurzhaariges Fell aus und den stets neugierigen Blick.

Welche Eigenschaften den familienfreundlichen Vorstehhund sonst noch auszeichnen und was es bei der Haltung sowie der Erziehung eines Magyar Vizslas zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Magyar Vizsla: Herkunft und Geschichte

Der Magyar Vizsla wird gerne auch als Ungarischer Vorstehhund bezeichnet und das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass die Hunderasse ihren Ursprung im heutigen Ungarn hat. Tatsächlich ist die Hunderasse bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt.

Der Name der Hunderasse verrät dabei ein weiteres Detail, welches eng mit der Geschichte der Hunderasse verbunden ist. Denn bei den Magyaren handelt es sich um die Vorfahren von genau den Menschen, die man heute als Ungaren bezeichnet. Genutzt wurden die Hunde in der frühen Geschichte hauptsächlich für die Jagd auf Vögel und um Wildtiere aufzuspüren.

Die Züchter des Magyar Vizslas hatten dabei vor allem zwei Dinge im Sinn: Ausdauer und ausgeprägter Geruchssinn. Tatsächlich sind diese beiden Eigenschaften bis heute charakteristisch für die Hunderasse, obwohl er gleichzeitig auch bekannt für seine Treue und damit Familientauglichkeit ist.

Außerhalb Ungarns wurde die Hunderasse insbesondere in den 1960er-Jahren immer beliebter, da sie zu diesem Zeitpunkt verstärkt in die USA importiert wurden. Ein paar Jahrzehnte zuvor, sah es um den Bestand der Magyar Vizsla jedoch alles andere als gut aus.

Da sowohl der 1. als auch der 2. Weltkrieg starke Spuren in Ungarn hinterließen, worunter auch die Zucht der Hunderasse litt. Im Rahmen der Nachkriegsgeschichte wurde die Zucht jedoch wiederbelebt, wodurch sich die bis heute sehr beliebte Hunderasse zunehmend ausbreitete.

Der Magyar Vizsla ist heute insbesondere für seine Intelligenz, Arbeitsfreude und Jagdfähigkeiten bekannt. Doch auch als Familienhund eignet sich die Rasse, da der Magyar Vizsla sehr anpassungsfähig und empfindsam ist. Das gepaart mit dem kurzhaarigen, goldbraunen Fell und dem neugierigen Blick, machen die Hunderasse nicht ohne Grund zu einer sehr beliebten Wahl für Hundefreunde.

Magyar Vizsla
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Rassenmerkmale des Magyar Vizsla

Äußerliche Merkmale:

– Bei dem Magyar Vizslas handelt es sich um einen mittelgroßen, jedoch kräftigen und gut proportionierten Hund. Sein Fell ist kurzhaarig, goldbraun und glatt, wodurch sich das Fell relativ einfach säubern lässt.

Charakterliche Eigenschaften:

– Der Magyar Vizslas verfügt wie die meisten Hunderassen, über mehrere Charaktereigenschaften auf einmal. Besonders hervorstechen jedoch seine Neugier, Intelligenz und Freundlichkeit. Da der Hund sehr anhänglich ist, fühlt er sich auch in größeren Familien sehr wohl.

– Vorausgesetzt man beschäftigt einen Magyar Vizsla und gibt ihm ausreichend Bewegungsmöglichkeiten, zeigt er sich als sehr sozialer und gehorsamer Hund. Sein Aktivitätendrang kommt allerdings stetig durch, wodurch er jedoch besonders lebhaft ist, was häufig für Kinder eine großartige Sache ist.

Gesundheit, Krankheiten und Pflege:

– Generell ist der Magyar Vizslas sehr robust und ist nicht bekannt dafür, häufig zu erkranken. Seine Robustheit zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass er bis heute noch als Jagdhund herangezogen wird. Allerdings kann der Magyar Vizslas anfällig für bestimmte genetische Krankheiten sein, wie die sogenannte Vizsla Myositis. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die insbesondere die Bissmuskeln betrifft. Geschwächte Bissmuskeln und Schluckbeschwerden sind typische Symptome für die Erbkrankheit.

– Pflegen lässt sich der Hund dank seines kurzen und gleichzeitig glatten Fells sehr einfach. Eine kurze Dusche reicht in der Regel aus, um das Fell des Magyar Vizslas selbst von Schlamm oder anderen straken Verschmutzungen zu befreien.

Magyar Vizsla: Wesen und Charakter

Der Magyar Vizsla ist nicht nur intelligent, sondern auch sehr lernfähig. Dabei reagiert er besonders gut auf positive Verstärkungsmethoden, wodurch negative Bestrafungen in der Regel nicht notwendig sind. Wie bereits in den vorangegangenen Abschnitten erwähnt wurde, eignet sich der Magyar Vizsla auch als Familienhund, da er als sehr sozial gilt und stetig die Bindung zu seinem Besitzer sucht.

Mit Kindern und anderen Hunden kommt der Magyar Vizsla ebenfalls sehr gut aus, wodurch Spaziergänge mit der Familie samt Hund weitestgehend stressfrei verlaufen. Einzig und allein gegenüber Fremden zeigt die Rasse Vizsla dann manchmal etwas misstrauen. Hier können die Hunde dann zunehmen reserviert reagieren, was jedoch auch ein Vorteil sein kann, zum Beispiel für die Nutzung als Wachhund.

Aufgrund seiner Geschichte als Jagdhund kann der Magyar Vizsla von Bewegung und Aktivität gar nicht genug bekommen. Je mehr er rennen und spielen kann, desto glücklicher ist er. Für unterschiedliche Aktivitäten im Freien ist die Rasse daher nahezu prädestiniert.

Ganz im Gegensatz dazu kann der Magyar Vizsla jedoch auch geduldig sein und einen liebevollen, behutsamen Umgang an den Tag legen, insbesondere mit Kindern. Das hängt damit zusammen, dass die Rasse sehr empfindsam ist und meist sehr gut auf die Stimmung von Menschen reagieren kann.

Grundsätzlich muss jedoch festgehalten werden, dass ein Hund, unabhängig von seiner Rasse, immer noch ein individuelles Tier bleibt. Wenngleich wir auch das Wesen und den Charakter eines Magyar Vizslas im Allgemeinen beschreiben können, verfügt jeder Magyar Vizsla immer auch über einen ganz individuellen, eigenen Charakter.

Die Erziehung, Sozialisation und bestimmte Umweltfaktoren beeinflussen den Charakter eines Magyar Vizslas ebenfalls.

Magyar Vizsla

Überlegungen vor der Anschaffung des Magyar Vizsla

Vor der Anschaffung eines Hundes, ganz gleich, um welche Rasse es sich dabei handelt, sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um sich mit den Voraussetzungen und gegebenenfalls Konsequenzen auseinanderzusetzen, die das Zusammenleben mit einem Hund mit sich bringt. Schließlich sollte ein Hund nicht nur zu einem selbst, sondern auch zu der eigenen, gegenwärtigen Lebenssituation passen.

Jeder Rasse hat dabei eigene Bedürfnisse, und auch wenn Hunde bis zu einem gewissen Maß trainiert werden können, bleiben bestimmte rassentypische Eigenschaften fast immer bestehen. Diese gilt es vor der Anschaffung eines Magyar Vizslas zu berücksichtigen, damit anschließend nicht nur der Halter glücklich ist, sondern auch der Hund selbst.

Voraussetzungen:

Aufgrund ihrer Geschichte als Jagdhunde sind Magyar Vizsla sehr aktiv und benötigen viel Bewegung und Aufmerksamkeit. Demnach sollten Sie genügend Zeit mitbringen, um mit dem Hund regelmäßig ins Freie zu gehen und mit ihm zu spielen. Glücklich wird der Magyar Vizsla nur dann, wenn man ihn regelmäßig beschäftigt und vor Herausforderungen stellt. Spezielle Hundetrainings sind zum Beispiel eine geeignete Maßnahme, die jedoch Zeit und Geld kostet.

Erfahrung:

Als Halter eines Magyar Vizsla sollte man gewisses Maß an Erfahrung im Umgang mit Hunden mitbringen. Zwar muss man kein Hunde- oder in diesem Fall Magyar Vizsla-Experte sein, jedoch sollte man sich zumindest im Vorfeld mit den Bedürfnissen und Eigenschaften der Rasse auseinandergesetzt haben.

Anschaffungskosten und laufende Kosten:

Die Kosten für die Anschaffung variieren stark, je nach Züchter und Region. Allgemein siedelt sich der Anschaffungspreis für einen Magyar Vizsla irgendwo zwischen 1500 und 1800 Euro an, vorausgesetzt es handelt sich dabei um einen seriösen Züchter.

Doch auch die laufenden Kosten sollten bei der Anschaffung berücksichtigt werden. Zu den laufenden Kosten zählen hauptsächlich das Futter, Tierarztkosten, Hundetrainings, Spielzeuge und gegebenenfalls Pflegeprodukte.

Haltung und Platzbedarf:

Da es sich um eine mittelgroße Rasse handelt, fühlt sich ein Magyar Vizsla in einem Einfamilienhaus mit einem kleinen Garten sehr wohl. Die Rasse benötigt kein riesengroßes Grundstück, allerdings sollte es auch nicht zu eng sein. Ein Zugang zum Freien, wie eben mittels eines kleinen Gartens, sollte bestenfalls vorhanden sein.

Nicht fehlen dürfen dabei jede Menge Spielzeuge, die dem Hund bei der Beschäftigung helfen. Da der Magyar Vizsla als ein sehr sozialer Hund gilt, sollte man ihn stets beschäftigen und ihm ausreichend menschliche Interaktion bieten. Am wohlsten fühlt sich der Hund, wenn er direkt bei der Familie sein kann. Je weniger Platz man zur Verfügung hat, desto mehr muss man den fehlenden Platz mit Ausgängen im Freien kompensieren.

Potenzielle Krankheiten und Gesundheitsaspekte:

Zwar gilt der Magyar Vizsla als äußerst robuster Hund, der nur selten krank wird und pflegeleicht ist, allerdings kommt auch ein Magyar Vizsla nicht ohne regelmäßige Tierarztbesuche aus. Neben der bereits erwähnen Erbkrankheit Magyar Myositis, die sich hauptsächlich auf die Bissmuskeln auswirkt, sind keine weiteren, für die Rasse typischen Krankheiten bekannt.

Geeignete Aktivitäten für Magyar Vizsla

Da der Magyar Vizsla viel Beschäftigung und Bewegung benötigt, gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten, auf die ein Magyar Vizsla besonders gut anspricht. Dazu gehören unter anderem:

  • Laufeinheiten und Joggen
  • Lange Spaziergänge
  • Radtouren
  • Such- und Schnüffelspiele
  • Agilitätstraining (auf speziellen Agility-Plätzen)
  • Spiele im Wasser
  • Hundetraining (zum Beispiel Gehorsamstraining)
  • Hundetypische Spiele (Stöcke oder Bälle werfen)

Magyar Vizsla

Geeignete Ernährung für Magyar Vizsla

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für einen Magyar Vizsla besonders wichtig. Allerdings gibt es individuelle Faktoren, wie das Alter, der Gesundheitszustand und das Aktivitätsniveau, welche die Wahl des richtigen Futters beeinflussen können. Allgemein sollte man bei der Ernährung jedoch auf folgende Aspekte besonders achten:

1. Qualität des Hundefutters

Ohne an dieser Stelle spezifisch zu werden, sollte man bei einem Magyar Vizsla, genau so wie bei jeder anderen Hunderasse auch, Wert auf hochwertiges Hundefutter legen. Über die Ernährung wird nicht nur bei uns Menschen vieles gesteuert, sondern auch bei Hunden. Im Zweifelsfall kann eine Beratung durch den Tierarzt sinnvoll sein, wenn man sich bei der Wahl des Hundefutters unsicher ist.

2. Proteine

Da es sich bei einem Magyar Vizsla um einen sehr aktiven Hund handelt, muss das Futter über ausreichend Proteine verfügen. Allerdings gilt es auf hochwertiges Protein zu setzen, welches das gesamte Aminosäuren-Spektrum abdeckt. Protein aus zum Beispiel Weizenprodukten ist nicht gleichzusetzen mit tierischem Protein. Fleisch, Fisch und Geflügel sind die Proteinquellen, die für einen Magyar Vizsla bevorzugt werden sollten.

3. Kohlenhydrate

Auch wenn Protein einer der wichtigste Makronährstoffe für das Futter eines Magyar Vizslas ist, benötigt der Hund auch Kohlenhydrate. Diese sind wichtig, um den Hund mit ausreichend schnell verfügbarer Energie zu versorgen. Vorzuziehen sind hier insbesondere komplexe Kohlenhydrate, beispielsweise aus Vollkornprodukten und Gemüse. Auch auf Ballaststoffe sollte im gleichen Zuge geachtet werden.

4. Fette

Gesunde Fette, wie unter anderem Omega-3-Fettsäuren, sind für die Ernährung essenziell. Bei dem Futter sollte sowohl auf gesättigte wie auf ungesättigte Fette gesetzt werden. Fischöl, Eier und Leinöl können als gesunde Fettquellen herangezogen werden.

5. Fütterungsfrequenz

Die Fütterungsfrequenz orientiert sich bei einem Magyar Vizsla an seinem Gewicht und dem Aktivitätsniveau. Regelmäßige, jedoch nicht zu große Portionen, beugen dabei Gewichtsproblemen vor. Je aktiver ein der Hund ist, desto mehr Energie und größere Futterportionen benötigt er.

6. Flüssigkeitsbedarf

Es sollte sichergestellt werden, dass ein Magyar Vizsla dauerhaft Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser hat. Auch hier gilt, je aktiver der Hund ist, desto durstiger ist er.

7. Individuelle Bedürfnisse

Je nach Gesundheitszustand und Alter, kann ein Magyar Vizsla auch spezielle Futterbedürfnisse haben. So müssen Welpen und sehr alte Hunde grundsätzlich anders gefüttert werden als ein Hund mittleren Alters. Selbes gilt für den Krankheitsfall. Welche Ernährung dann zu bevorzugen ist, sollte jedoch immer mit dem behandelten Tierarzt abgesprochen werden, da pauschale Empfehlungen hier kaum möglich sind.