Wildkatze

Wildkatze- Das Portrait

Auf den ersten Blick wirkt die Wildkatze der graugetigerten Hauskatze ähnlich. Jedoch gibt es einige Unterschiede- wie zum Beispiel die Größe, das dichtere Fell und der dickere Schwanz. Obwohl die Rasse den lateinischen Namen “Felis silvestris silvestris” trägt- auf Deutsch Wildkatze- ist sie keine verwilderte Hauskatze sondern ein richtiges Raubtier aus der freien Natur. Hier nun das vollständige Portrait zu dieser Rasse.

Steckbrief

check Name: Wildkatze
check Wissenschaftlicher Name: Felis silvestris silvestris
check Herkunft: Afrika
check Lebenserwartung: 6 – 10 Jahre (in manchen Fällen sogar 15 Jahre)
check Gewicht: 4 – 5 kg
check Fellfarben: ockergelb, grau-cremegelb getigert, verwaschen
check Charakter: aktiv, intelligent, ruhig, scheu
check Kosten: Zwischen 4.000 & 5.000 Euro (Hybridkatze)

Wesen und Charakter

Grundsätzlich ist die Wildkatze – im Vergleich zur Hauskatze – massiger und hat ein dichteres Fell. Der Schwanz ist relativ kurz und hat ein stumpfes Ende und ist mit bis zu drei Ringen gekennzeichnet. Das Fell wirkt verwaschen- auf dem Rücken haben sie einen schwarzen Strich – dieser wird Aalstrich genannt.

Wildkatzen haben einen scheuen Charakter und halten sich von Menschen und anderen Artgenossen eher fern. Trotz ihrer Scheuheit haben sie sehr gut entwickelte Sinnesorgane und können auch nachts als Pirschjäger tätig werden- sie schleichen sich an die Beute heran und fassen sie mit einem Sprung. Ihr Jagdrevier erstreckt sich auf bis zu 3.000 Hektar. Sie gelten als einzige Katzenart, die nicht gezähmt werden kann- auch solche, die in Haushalten gehalten werden, verhalten sich zurückhaltender und scheuer als andere Gesellen ihrer Art.

Wildkatzen sind sehr kluge und aktive Katzen – jedoch sehr menschenscheu.

Herkunft und Geschichte

Die Wildkatzen kommen vorwiegend in Laub- und Mischwäldern vor. Meistens findet man sie auch nahe dem Wasser. Finden kann man die Wildkatze in verschiedenen Ländern Europas, wie zum Beispiel in Deutschland, Großbritannien oder der Schweiz, Afrikas und Asiens. Im 18. Jahrhundert wurde die Art weitaus ausgerottet. Ursprünglich stammt die Wildkatze aus Afrika, von der Falbkatze, ab.

Überlegungen vor der Anschaffung

Zunächst wäre zu erwähnen, dass die Wildkatze als Haustier nicht geeignet ist, da sie sich in der Natur am wohlsten fühlt und sehr menschenscheu ist. Ebenso sollte man bedenken, dass sie, wenn man sie halten will, genug Freiraum braucht, denn Katzenliebhaber haben schon von Attacken auf andere Tiere in der Wohnung und von starken Aggressionen berichtet. Sie sollte sich zurückziehen und verstecken können, denn dieses Verhalten liegt in ihrer Natur und kann auch nicht durch menschliche Erziehung anders erzwungen werden. Obwohl diese Katzenart in der Natur nicht älter als vier Jahre alt wird, werden Katzen, die in Haushalten gehalten werden, bis zu zwölf Jahre alt. Da die Wildkatze, wie ihr Name schon verrät, ein wildes, nicht zähmbares Tier ist, wird sie auch nicht zum Verkauf angeboten, sondern kann nur, wenn man Glück hat, “eingefangen” werden.

Jedoch hat sich in den letzten Jahren ein neuer Trend gebildet: Das Kreuzen von Wild- und Hauskatzen. Exoten sind gefragter als je zuvor. Jedoch ist auch hier Vorsicht geboten- denn die Wildkatzen können während der Paarung die Hauskatze stark verletzen.

Ein weiterer erwähnenswerter Punkt ist der Gang zum Katzenklo- statt auf den dafür vorgesehenen Klo sein Geschäft zu verrichten, machen die Wildkatzen das in der ganzen Wohnung- um eben ihr Revier zu markieren. Man sollte sich also vor der Anschaffung einer solchen Tierart gut überlegen, ob man damit zurechtkommen würde, denn viele Tierheime berichten davon, immer mehr Wildkatzen ausgeliefert zu bekommen, da die Halter nicht damit zurechtgekommen sind.

Hybridkatzen – also eine Kreuzung aus Haus- und Wildkatze – kann man trotz allem kaufen- man sollte jedoch auf einige Punkte achten:

  • Man braucht einen Sachkundenachweis vom Tierarzt – dieser belegt, dass man sich mit den Haustieren auskennt
  • Man braucht ein großes Außengehege
  • EG-Bescheinigung, mit der man den legalen Kauf des Tieres nachweisen kann

Diese Art ist jedoch alles andere als billig- bei Katzenbabys muss man mit zirka 5.000 Euro rechnen.

Geeignete Aktivitäten

Da es sich hier im eine Wildkatze im wahrsten Sinne des Wortes handelt, sollte man sich einiges überlegen, damit die Katze in der Haltung nicht gelangweilt ist. Da sie sehr viel Platz braucht, wäre es geeignet sie, mit geeignetem Futter, in ihrem Revier jagen zu lassen. Außerdem sollte man der Katze einige Verstecke bieten, in denen sie sich zurückziehen kann. Andere Aktivitäten sind eher sinnlos, da die Katze, wie schon erwähnt, sowohl menschenscheu als auch nicht zähmbar ist.

Rassemerkmale

Neben den schon erwähnten Merkmalen wie Größe und Schwanz, gibt es noch weitere Unterschiede zur Hauskatze:

  • Bei Wildkatzen ist der Schädel größer
  • Außergewöhnliche Größe- mit bis zu 110 Zentimeter- gemessen von Kopf bis Schwanzspitze
  • kürzerer Darm da Fleischfresser
  • Schwanz ist sowohl relativ kurz als auch stumpf und buschig
  • Die Augenfarbe ist grau-grün
  • weißer Fleck am Hals und dunkler Strich am Rücken
  • Einzelgänger
  • Paarungszeit ist im Monat Februar

Geeignete Ernährung

Wildkatzen nehmen keine pflanzliche Nahrung zu sich- sie sind Fleischfresser.

Wenn man sich trotz allem für die Wildkatze als Haustier entscheidet, muss man damit rechnen regelmäßig verschiedene Arten von Mäusen, Fröschen, Insekten und Kaninchen zu kaufen, denn die Wildkatze wird sich nie an das bekannte Katzenfutter gewöhnen können.