FCI-Gruppen: So werden Hunderassen eingeteilt

FCI, kurz für Fédération Cynologique Internationale, ist die Einteilung von Hunderassen in verschiedene Gruppen.

Der kynologische Dachverband ist jedoch nicht für Hunderasseneinteilung zuständig, sondern setzt Maßstäbe für die Züchtung sowie der Rasse. In anderen Worten werden bestimmte Beschreibungen der Rasse festgelegt, welche auf den jeweiligen Hund zutreffen müssen.

Infolgedessen muss eine Rasse zuerst diesen Prozess durchlaufen, bevor sie überhaupt anerkannt wird. Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Thema FCI. Woher kommt dieser Begriff? Nach welchen Maßstäben werden Hunderassen eingeteilt und wie viele Gruppen gibt es eigentlich?

Die Entwicklungsgeschichte der FCI

Die Fédération Cynologique Internationale wurde am 22. Mai 1911 gegründet. Beteiligt haben sich an dieser Entstehung die Verbände aus Frankreich, Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien. Grundsätzlich war die Idee dahinter, der Rassehundezucht Schutz und Unterstützung zu bieten.

Die Arbeit des Verbandes wurde jedoch während des Ersten Weltkrieges auf Eis gelegt. Eine Neugründung fand erst im Jahr 1921 statt. Verantwortlich hierfür war ein belgischer und französischer Rasseverband.

Wer gehört zu diesem Verband?

Die Institution zählt mittlerweile 94 Länder. Pro Land gibt es jedoch nur einen Verband. Als Vollmitglieder sind grundsätzlich Länder aus Nord- und Südamerika, Europa, Afrika, Karibik, Asien sowie dem Mittleren Osten bekannt.

Ihren Sitz hat die FCI in Belgien, Thuin. Mittlerweile werden weltweit 346 unterschiedliche Hunderassen anerkannt. In erster Linie ist es diesen anerkannten Hunden erlaubt, den FCI-Titel sowie das CACIB zu erlangen. Dennoch gibt es Rassen, die bislang nur als provisorisch anerkannt wurden. Ist daher beispielsweise eine bestimmte Hunderasse nur provisorisch vermerkt, kann sie zwar den FCI-Titel erhalten, hat aber keine Chance auf das CACIP.

Jedes dazugehörige Land „besitzt“ quasi eine Rasse und erstellt die eigenen Rassestandards für das Tier. Diese Standards gehen an den Ausstellungsrichter und dienen als Grundlage für die Bewertung. In diesem Protokoll werden daher die idealen Eigenschaften einer bestimmten Rasse festgelegt.

Im Allgemeinen zählt die FCI zum größten Dachverband auf der ganzen Welt. Sie werden jedoch dicht gefolgt vom KC und AKC, dem Britisch Kennel Club und American Kennel Club.

FCI-Gruppen – Die Einteilung

Jede vom FCI anerkannte Hunderasse muss bestimmte Standards erfüllen, um eine reinrassige Zucht zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden sie in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Es gibt im Moment zehn FCI-Gruppen.

  • FCI-Gruppe #1: Treib- und Hütehunde
  • FCI-Gruppe #2: Pinscher und Schnauzer, Schweizer Sennenhunde und Molosser
  • FCI-Gruppe #3: Terrier
  • FCI-Gruppe #4: Dachshunde
  • FCI-Gruppe #5: Hunde vom Urtyp oder Spitz
  • FCI-Gruppe #6: Schweißhunde, Laufhunde und ähnliche
  • FCI-Gruppe #7: Vorstehhunde
  • FCI-Gruppe #8: Apportier-, Stöber- und Wasserhunde
  • FCI-Gruppe #9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • FCI-Gruppe #10: Windhunde

FCI-Gruppe #1: Treib- und Hütehunde

Zur ersten FCI-Gruppe zählen Hüte- und Treibhunde. Diese werden in zwei weitere Sektionen unterteilt: Schäfer und Treibhunde – Schweizer Sennenhund ist hierbei ausgenommen. Beide Arten sind Arbeitshunde und besitzen einen starken Arbeitswillen. Hunde der ersten Gruppe sind überaus intelligent, agil und wachsam.

43 Hundearten werden in dieser Gruppe anerkannt, wobei jedoch lediglich drei zur Sektion der Treibhunde gehören. Der Rest gehört Sektion eins der Schäferhunde an. Beispiele hierfür sind folgende:

  • Australian Kelpie
  • Belgischer Schäferhund
  • Altenglischer Schäferhund
  • Shetland Sheepdog
  • Welsh Corgi
  • Deutscher Schäferhund
  • Niederländischer Schapendoes

Zu den Treibhunden zählen der Ardennen-Treibhund, der australische Treibhund sowie der flandrische Treibhund.

FCI-Gruppe #2: Pinscher und Schnauzer, Schweizer Sennenhunde und Molosser

Grundsätzlich haben Hunde dieser Gruppe den Jagd- und Schutztrieb gemeinsam. Rassen dieser Art sind nicht nur hilfsbereit, sondern verfügen auch über ein besonders ausgeprägtes Territorialbewusstsein.

Wer sich in der FCI-Gruppe-2 auskennt, weiß um die Bellfreudigkeit der Vierbeiner nur allzu gut Bescheid. Die Rassen werden jedoch noch einmal in drei weitere Sektionen unterteilt:

  • 1. Schnauzer und Pinscher
  • 2. Molossoide
  • 3. Schweizer Sennenhunde

Gute Beispiele der ersten Sektion sind der Dobermann, der Zwergpinscher sowie der österreichische Pinscher. Des Weiteren gehören der Sektion auch Riesenschnauzer, Zwergschnauzer, Affenpinscher sowie der Deutsche Pinscher an.

In dieser FCI-Gruppe werden rund 27 Molossoide gezählt. Gute Beispiele hierfür sind der Deutsche Boxer oder die Deutsche Dogge. Auch Bulldoggen, Rotweiler, Bernhardiner und Pyrenäen-Berghunde gehören dieser Gruppe an.

Schweizer Sennenhunde sind Arbeitstiere, wodurch sie ebenfalls in die erste FCI-Gruppe passen würden. Zu unterscheiden gelten hier der Appenzeller Sennenhund, der Schweizer Sennenhund sowie der Berner Sennenhund.

FCI-Gruppe #3: Terrier

Die Gruppe der Terrier wird ebenfalls in vier weitere Sektionen unterteilt:

  • Hochläufig
  • Niederläufig
  • Bullartig
  • Zwerg

Hunderassen dieser FCI-Gruppe besitzen sehr viel Selbstbewusstsein und gelten als äußerst spielfreudig, treu und anhänglich.

34 Hunderassen sind in diesem Sektor anerkannt. In der ersten Unterteilung finden sich hochläufige Terrier wie der Deutsche Jagdterrier, der Border Terrier sowie der Irische Terrier. Zu den niederläufigen Terriern zählen der Norfolk Terrier, der Scottish Terrier, der Japanische- und Tschechische Terrier.
In Sektion drei gehört beispielsweise der Bull Terrier und im Zwerg-Terrier-Bereich sticht besonders der Yorkshire Terrier hervor.

FCI-Gruppe #4: Dachshunde

In dieser Gruppe findet sich lediglich eine Sektion, nämlich die der Dachshunde. Sie sind mit ihren kurzen Beinen und langem Körper kaum zu übersehen. Dachshunde gelten jedoch als überaus flink und lernfähig.

Das Fell des Hundes kann entweder rau-, kurz- oder langhaarig sein.

FCI-Gruppe #5: Hunde vom Urtyp oder Spitz

45 Hunderassen zählt diese Gruppe, welche sich aufgrund ihres Aussehens relativ ähnlich sehen. Merkmale dieser Spezies sind vor allem die spitze Nase sowie die hochragenden Ohren. Die FCI-Gruppe-5 wird in sieben Sektionen unterteilt.

Sektion eins bis drei ist bekannt für nordische Hunderassen. Paradebeispiele für Schlittenhunde sind der Samojede sowie der Siberian Husky. Zu den nordischen Jagdhunden zählt der Norwegische Lundehund. Bekannter Vertreter der Wach- und Hütehunde ist der Finnische Lapphund.

Weitere Sektionen sind der europäische und asiatische Spitz. Der deutsche Spitz ist ein bekanntes europäisches Beispiel, wohingegen der Chow Chow und Shiba in Asien überaus belieb ist.

Hunde der Sektion Urtyp sind mitunter ideal für die Jagd und ähneln optisch gesehen dem Windhund. FCI-Rassen sind hierbei der Mexikanische Nackthund sowie der Kanaan Hund.

FCI-Gruppe #6: Schweißhunde, Laufhunde und ähnliche

In dieser Gruppe befinden sich die guten Jäger. Zusammengezählt finden sich hier fast 70 Rassen, wobei 64 davon zur Sektion der Laufhunde gehören. Kleine Vertreter dieser Art sind der Basset Hound, der Bluthund sowie der Beagle.

Zu den Schweißhunden zählen jedoch nur drei Rassen: der Alpenländischer Dachsbracke, der Gebirgsschweißhund sowie der Hannover’sche Schweißhund.

Im Sektor „Ähnliches“ werden Hundearten wie der Rhodesian Ridgeback und Dalmatiner beschrieben.

FCI-Gruppe #7: Vorstehhunde

Auch in dieser FCI-Gruppe gelten die Vierbeiner als überaus gute Jagdkumpanen. Es wird hierbei zwischen kontinentalen, britischen und irischen Vorstehhunden unterschieden. Rund 36 Hunderassen sind in diesen Bereichen bekannt.

Zu den kontinentalen Vorstehhunden zählen folgende Rassen: Deutsch Kurzhaar, Weimaraner, Kleiner Münsterländer sowie Deutsch Langhaar. Der Irish Red Setter sowie der English Pointer zählen zu den irischen und britischen Vorstehhunden.

FCI-Gruppe #8: Apportier-, Stöber- und Wasserhunde

Die drei Sektionen sind in 22 Hunderassen unterteilt, wobei unterschieden wird zwischen:

  • Apportierhunde
  • Stöberhunde
  • Wasserhunde

Jegliche Retrieverarten gehören der Sektion eins an. Zu den Stöberhunden zählen der English- sowie der American Cocker Spaniel.

Der American Water Spaniel sowie der Wetterhoun sind bekannte Beispiele der Wasserhunde.

FCI-Gruppe #9: Gesellschafts- und Begleithunde

Hunderassen dieser Gruppe werden in elf weitere Sektionen unterteilt. Dennoch sind in diesem Bereich nur knapp 26 Hunderassen vertreten, die allesamt äußerst menschenbezogen sind. Besonders bekannte Vertreter dieser Gruppe sind:

  • Malteser
  • Pudel
  • Chihuahua
  • Mops
  • Französische Bulldogge
  • Boston Terrier

FCI-Gruppe #10: Windhunde

Diese Gruppe umfasst die Rasse der Windhunde und wird ebenfalls in drei Sektionen unterteilt:

  • Langhaar
  • Rauhaar
  • Kurzhaar

Die Tiere werden in diesem Fall aufgrund ihres Fells unterschieden. Grundsätzlich gelten sie ebenfalls als Jagdhunde. Es werden derzeit dreizehn Arten von der FCI anerkannt. Der Afghanische Windhund ist ein besonderer Vertreter der langhaarigen Windhunde. Bei den kurzhaarigen ist unter anderem der Greyhound bekannt und zu den rauhaarigen Windhunden zählen beispielsweise der Irische Wolfshund sowie der Schottische Hirschhund.