Dogo Canario

Dogo Canario – Portrait einer besonderen Hunderasse

Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, ob dieser massive, gleichzeitig elegante Hund, der an einem vorbeiläuft, gefährlich ist? Denn schließlich schaut er so bedrohlich … Dieser erste Eindruck des Dogo Canario täuscht den Betrachter, bis er sich traut ihn näher kennen zu lernen. Dabei erkennt er, dass sich hinter einer distanzierten Fassade ein loyaler und echter Molosser des alten, nicht überzüchteten Typus verbirgt, der seiner Familie ein liebevoller Freund ist.

Steckbrief

check Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
check Gewicht: 55 bis 65 kg
check Widerristhöhe: 56 bis 66 cm
check Charakter: wachsam, aufmerksam, selbstsicher, gutmutig
check Farben: gelb, braun, schwarz oder grau mit schwarzer Maske
check FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 2
check Kosten: Zwischen 1.100 & 1.500 Euro

Wesen und Charakter

Der Dogo Canario ist ein sehr ausgeglichener und ruhiger Hund, der gleichzeitig äußerst wachsam und aufmerksam sein kann. Dass er aggressiv ist, wurde schon lange widerlegt und beruht auf seiner Geschichte als Kampfhund. Vor allem in den letzten Jahrzenten wurde bei der Züchtung auf Sanftheit und Aufmerksamkeit Wert gelegt.

Aufgrund seines Typus als Molosser, ist er ein geborener Beschützer und Wachhund. Dies bedeuten einerseits ausgeprägter Schutztrieb, hohe Nervenstärke, Selbstsicherheit und Misstrauen gegenüber Fremden. Andererseits Freundlichkeit, hohe Lernfähigkeit und Fügsamkeit gegenüber seiner geliebten Familie und einer ausgeprägten Bindung gegenüber seinen Herren. Einmal in der Familie ist er ihr für den Rest seines Lebens treu ergeben. Der lebhafte Hund ist sehr belastbar und zeigt seine Stimmung gerne geradeaus. Allerdings wird er selten dabei bellen und wenn er es tut, dann mit Nachdruck. Er besitzt kaum Schmerzempfinden und ist sehr mutig, sowie dominant.

Dogo Canario

Herkunft & Geschichte

Wie der Name schon sagt, stammt der Dogo Canario von den Kanarischen Inseln. Sein Vorfahr, die Spanische Dogge, stammte jedoch von der spanischen Halbinsel. Aufgrund ihrer Größe und Kraft wurden die Hunde sowohl für Jagd auf Großwild, wie Hirsche, Bären oder Wildschweine, als auch als Wachhund eingesetzt. Ebenfalls fand er seinen Aufgabenbereich als Schutzhund und Treibhund für Rinderherden, sowie in Stier- und Hundekämpfen. Im 16- und 17. Jahrhundert begann man ihn als Kampfhund in Schlachten einzusetzen, wo er als eine gefährliche Waffe gefürchtet war.

Selbst bei der Eroberung von Südamerika wurden sie benutzt. Um nach Südamerika zu gelangen, füllten die spanischen Eroberer auf den Kanarischen Inseln ihre Vorräte auf, wo mit der Zeit die Spanische Dogge sich mit einheimischen Inselhunden paarte. Mit der Zeit entstand dann der Dogo Canario, der auf den Inseln als Wachhund, sogenannter Molosser, diente und seinen Charakter von kämpferisch zu wachsam änderte.

In den 50-er Jahren war er kurz vor dem Aussterben, bis in den 70-er Jahren man mit einer planmäßigen Zucht begann. In den 80-er Jahren wurden erste Zuchtverbände gegründet. Seit 2011 ist der Dogo Canario offiziell als eine Hunderasse anerkannt.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wer sich diesen besonderen Hund anschaffen will, muss mehrere Sachen bedenken, um Probleme zu vermeiden. So sollte er aufgrund seiner Körpergröße mindestens einen Garten zu Verfügung haben. Am besten jedoch ist für ihn der Aufenthalt in der Natur, wo er sich frei bewegen und dabei problemlos von der Leine gelassen werden kann.

Aufgrund seiner Intelligenz, Kraft, Dominanz und selbstständigen Handelns ist er nicht für Anfänger geeignet. Das Herrchen oder Frauchen muss in der Lage sein, natürliche Autorität auszuüben. Doch hat er einmal die Führungsrolle anerkannt, kann er problemlos anspruchsvolle Aufgaben als Assistenzhund auszuführen.

Besondere Pflege erfordert er nicht. Seine Gesundheit ist wegen nicht vorhandener Überzüchtung robust. Aufgrund seiner Seltenheit beträgt sein Preis im Schnitt 1100 Euro. Für seine Bedürfnisse sind im Monat durchschnittlich 70 Euro erforderlich. Beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) befindet sich eine Liste aller deutschen Züchter dieser Hunderasse.

Ess ist noch zu erwähnen, dass Dogo Canario in einigen Bundesländern als gefährlich eingestuft wird und als einer der Listenhunde gilt.

Dogo Canario

Geeignete Aktivitäten

Der Dogo Canario muss so früh wie möglich erzogen werden. Dies ist nötig, damit er lernt seinen Schutztrieb zu kontrollieren, der ungebremst sonst zu Problemen führen kann. Mit der Zeit kann er ebenfalls lernen für einen gewissen Zeitraum alleine zu bleiben, benötigt jedoch während dieser Zeit ausgiebige Beschäftigung.

Seine Erziehung beginnt mit der Beherrschung einer gewissen Anzahl von Kommandos und der Akzeptanz seiner Führungsperson. Auch lernt er seine Kraft zu kontrollieren, um zukünftig Menschen oder andere Hunde nicht aus Versehen zu verletzen. Erziehen lässt er sich gut mithilfe von Essen als Belohnung.

Damit er seine Energie ausleben kann, sind tägliche, ausgiebige Spaziergänge Pflicht. Beliebt bei ihm sind aufgrund seiner Verspieltheit Hol- und Bringspiele, sowie unterschiedlichste Ballspiele. Weitere geeignete Spiele sind Agility und Dogdancing. Gerne kann er seinen besitzer zum Joggen begleiten.

Rassemerkmale

Da der Dogo Canario vom Typ her ein Molosser ist, trägt er zahlreiche Eigenschaften dieser Hundetypologie. Eindeutig ausgeprägt ist sein kräftiger, eleganter Körper, mit einem breiten Kopf und großen, hängenden Ohren. Der muskulöse Hund erreicht bei Männchen eine Höhe von 51 bis 66 Zentimeter, sowie einem Maximalgewicht von 65 kg.

Bei Weibchen ist es eine Höhe von 56 bis 62 Zentimeter und einem Gewicht von maximal 55 kg. Trotz seiner Größe wirkt der Hund elegant und athletisch. Er ist in der Lage sich geschmeidig, schnell und gleichzeitig voller Kraft und Ausdauer zu bewegen. Seine Körperlänge ist bedeutend länger als seine Körperhöhe.

Sein Fell ist kurz, glatt anliegend und glänzend. Es besitzt keine Unterwolle und fühlt sich rau an. An den Ohren ist das Fell sehr fein. Die am Ansatz breite Rute verjüngt sich zur Spitze hin. Aufgrund seiner Zucht weist er eine Vielzahl von Farben auf: von Dunkelbraun bis hin zu einem hellem Grau und Blond. Selbst Schattierungen der Farben sind möglich. Weiße Flecken können bei ihm an der Brust und Kehle vorkommen, die Schnauze muss schwarz sein. Die Dogge ist in der Lage ein Alter von 10 bis 12 Jahren zu erreichen.

Geeignete Ernährung

Grundsätzlich hat der Dogo Canario keine hohen Ansprüche, was seine Ernährung angeht. Trotzdem sollte er vollwertige Nahrung erhalten, die seinen hohen Energiebedarf befriedigt. Auch sollte der Hundebesitzer Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheit und Gewicht bei der Futterwahl in Betracht ziehen. Empfehlenswert ist deshalb ausreichend frisches Wasser, fleischreiche und getreidearme Ernährung. Stichwort hierzu ist das BARF: biologisch artgerechte Rohfütterung. Aber auch Selbstgekochtes oder Nass- und Trockenfutter verschmäht der Hund nicht.