Maus

Mäuse als Haustiere

Mäuse sind beliebte Haustiere, da sie vergleichsweise anspruchslos und einfach in der Haltung sind. In den heimischen Gehegen sind Farb- oder persische Rennmäuse am meisten zu finden. Was bei der artgerechten Haltung unbedingt beachtet werden sollte, wird in diesem Artikel beschrieben.

Wesen und Charakter

Farbmäuse stammen von der Hausmaus ab und klettern gerne. Rennmäuse sind größer, brauchen mehr Platz und lieben es, zu buddeln.

Mäuse sind wechselaktive Tiere. Dies bedeutet, dass sie ein paar Stunden schlafen, ein paar Stunden aktiv sind und dann wieder schlafen. Bei einer richtigen Haltung können die Mäuse sich die Mäuse jedoch auch an den Rhythmus des Menschen gewöhnen.

Mäuse sollten auf keinen Fall geweckt werden, wenn sie schlafen. Dies löst bei den Tieren psychischen Stress aus und macht sie krank.

Es gibt zwar auch Tiere, die länger oder kürzer leben, die durchschnittliche Lebenserwartung von Mäusen liegt jedoch bei anderthalb bis zwei Jahren.

Maus

Herkunft & Geschichte

Mäuse leben schon seit Jahrhunderten in der Nähe von Menschen, da hier immer genügend Nahrung vorhanden ist.

Hauptsächlich sind die Tiere auf Feldern und Äckern zu finden, da hier genügend Getreide zur Verfügung steht. Jedoch sind wild-lebende Mäuse ebenfalls in der Stadt, meist in der Nähe von Abfallcontainern oder in der Kanalisation ansässig.

Überlegungen vor der Anschaffung

Als Erstes sollte man sich überlegen, welche Mäuseart man sich gerne anschaffen möchte.

Gerade für jemanden, der noch nie eine Maus als Haustier hatte, empfiehlt sich die Haltung von Farbmäusen. Sie benötigen nicht so viel Platz wie Rennmäuse und werden sehr schnell handzahm.

Sehr wichtig ist, dass nur Tiere von einer Mäuserasse in einem Gehege gehalten werden. Mischt man z.B. Farbmäuse und Rennmäuse, kann dies gefährlich für die einzelnen Tiere werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reinigung. Im Vorfeld sollte jedem bewusst sein, dass mit der Anschaffung einer Mäusegruppe auch die Reinigung des Geheges ansteht. Dies sollte bei einer Gruppe von vier Farbmäusen und einem Käfig von 0,5 qm alle drei Wochen durchgeführt werden.

Bei persischen Rennmäusen kann die Säuberung des Käfigs auch alle vier Wochen durchgeführt werden. Es sollte nicht die komplette Streu auf einmal gewechselt werden, da die Mäuse sonst ihre Duftspur verlieren und dies die Tiere unnötig stresst.

Vor der Anschaffung sollte ebenfalls bedacht werden, dass immer nur eine Gruppe ab vier Tieren (und aufwärts) gehalten werden sollte. Eine Gruppe von Mäusen unter drei Tieren ist keine artgerechte Haltung und würde dementsprechend das soziale Gefüge der Tiere schädigen.

Es wird davon empfohlen eine Gruppe von sechs Mäusen zu halten, da so das Sozialverhalten der Mäuse am besten ist. Eine reine Gruppe aus Weibchen ist gerade für den Anfang zu empfehlen, da diese am einfachsten zu pflegen sind. Von einer Gruppe aus Männchen sollte abgesehen werden, da diese meist sehr instabil und von Rivalitätskämpfen der Böcke geprägt ist. In eine Gruppe aus Weibchen kann jedoch ein kastriertes Männchen gesetzt werden.

Ein weiterer großer Vorteil von größeren Gruppen ist, dass die Kleintiere dadurch zutraulicher werden. In einer größeren Gruppe sind die Mäuse weniger ängstlich und lernen dadurch schneller, sich an Menschen zu gewöhnen.

Mäuse in der Gruppe

Sofern kein Nachwuchs gewünscht ist, sollte bei der Anschaffung einer männlichen Maus, in jedem Fall darauf geachtet werden, dass dieser bereits kastriert ist. Eine nachträgliche Kastration ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Diese können je nach Tierarzt und Narkose-Art bei bis zu 100 € liegen.

Mit einer der wichtigsten Punkte ist der Geruch der Mäuse. Vor der Anschaffung sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, dass Mäuse einen speziellen Eigengeruch mit sich bringen.

Wie oben angesprochen, ist dies auch bei der Anschaffung von Gruppen entscheidend. Bei einer Gruppe nur aus Weibchen ist der Geruch weniger intensiv.

Leider ist der Eigengeruch der Mäuse einer der Hauptgründe, warum diese nach der Anschaffung wieder abgegeben werden. Dementsprechend sollte hier vorher gut überlegt werden. Je nach menschlichem Empfinden kann der Geruch mehr oder weniger dominant wirken. Damit es nach der Anschaffung zu keinem bösen Erwachen kommt und der Geruch nicht mehr auszuhalten ist, empfiehlt es sich in einer Tierhandlung oder im örtlichen Tierheim einmal eine “Geruchsprobe” zu machen.

Kosten

Für den Käfig inklusive der Ausstattung, wie Futternapf und Tränke sollten am Anfang 100 € einberechnet werden.

Eine Maus kostet in der Zoohandlung ungefähr 10 €. Kastrierte Männchen können etwas teurer sein. Bei der Anschaffung eines Tieres bietet sich auch hier der Weg ins örtliche Tierheim an, in welchem auch Mäuse unter zahlreichen anderen Tieren auf ein neues Zuhause warten.

Monatlich fallen ca. 20 € für Futter, Streu oder getrocknetes Heu an. Gerade bei Letzterem lässt sich sparen, wenn bei einem Wochenendspaziergang oder aus dem heimischen Garten frisches Gras geerntet und zu Hause getrocknet wird.

Geeignete Ernährung

Farb- und persische Rennmäuse können grundsätzlich identisch ernährt werden. Die Hauptnahrung besteht, wie in der freien Wildbahn, aus Körnern und Samen. Getreidekorn, wie Weizen oder Roggen bieten sich hier gut an und können kostengünstig entweder in der Zoohandlung oder auch im Supermarkt gekauft werden.

Damit es den kleinen Nagern richtig gut geht, sollte das Tierfutter mit Mehlwürmern angereichert werden. Diese sind für den Eiweiß-Bedarf der Tiere wichtig und können in der Zoohandlung erworben werden. Optional kann auch etwas Quark oder ein hart gekochtes Eigelb gegeben werden.

Für eine abwechslungsreiche Ernährung sollte immer noch etwas Obst und Gemüse, klein geschnitten, in den Futternapf gegeben werden. Pro Maus sollte mindestens ein Teelöffel mit Getreide täglich gefüttert werden. Die Nager sollten ständig Wasser zur Verfügung haben, da dies lebenswichtig für die Tiere ist.

Hier bieten sich spezielle Tränken an, die an der Käfigwand befestigt werden. Für eine natürliche Trinkhaltung kann auch eine Schale mit Wasser direkt im Gehege den Mäusen zur Verfügung gestellt werden. Der Nachteil ist hier, dass der Napf oder Schale durch Streu oder Kot der Tiere verunreinigt wird. So sollte hier das Wasser mehrmals am Tag gewechselt werden. Die Schale muss außerdem alle zwei Tage gründlich mit einem Schwamm gereinigt werden.

Damit die Tiere, wie auch in der freien Wildbahn länger mit der Futtersuche beschäftigt sind, kann eine kleine Kiste dienen, in welcher die Nahrung versteckt ist. So können die Mäuse gemäß ihrem Instinkt nach dem Futter suchen.

Größe und Ausstattung des Geheges

Das Mindestmaß des Geheges für eine Gruppe von vier Farbmäusen beträgt 0,5 Quadratmeter.

Bei der Höhe des Geheges sollten 60 cm nicht unterschritten werden, da die Nager gerne klettern und so dem natürlichen Trieb nachgehen können.

Jedoch sollte man bei der Höhe des Geheges nicht übertreiben, da die Mäuse auch beim Klettern fallen und sich somit verletzen könnten. Eine Fallhöhe innerhalb des Käfigs von ungefähr 30 cm sollte hier das Maximum sein. Um dies zu vermeiden, kann der Innenraum mit Plattformen, Leitern oder Ästen ausgestattet werden.

Auch Zubehör aus der Vogelabteilung in der Tierhandlung eignen sich für die Innenausstattung des Geheges.

Bei der Gesamtgröße des Geheges ist folgende Faustregel gut zu merken: Für jedes Tier, welches in die Gruppe dazukommt, sollte die Größe des Geheges um 0,1 qm erweitert werden. Für Rennmäuse sollte das Gehege ungefähr 20 % größer sein, als für Farbmäuse. Auch sind sie keine großen Kletterer und halten sich meist am Boden des Geheges auf.

Mäuse sind grundsätzlich sehr reinlich. Sie putzen sich mehrmals täglich gründlich und verrichten immer an der gleichen Stelle ihr Geschäft. Hier ist ein Sandbad zu empfehlen, welches die Mäuse als Toilette und zur Fellpflege nutzen. Hier kann in der Zoohandlung oder im Supermarkt einfach Vogelsand gekauft und genutzt werden. Täglich sollte hier der Kot ausgesiebt und alle zwei Tage der Sand komplett gewechselt werden.

Durch den hohen Ammoniakgehalt im Urin der Mäuse kann es zu erheblichen Lungenschäden bei den Kleintieren kommen. Daher muss bei der Planung des Geheges darauf geachtet werden, dass dieses gut durchlüftet ist. Sollte hier zu wenig Luftzirkulation vorhanden sein, kann es bei den kleinen Nagern zu Atemnot kommen, was die Lebenserwartung erheblich minimiert.

Häufig gestellte Fragen

Welche Maus ist am besten als Haustier?

Es gibt sehr viele Mausarten, aber zu Hause werden meistens Farbmäuse gehalten. Diese Kleintiere sind gesellig, neugirig und aktiv.

Wie alt werden Mäuse als Haustier?

Die Lebenserwartung einer Maus beträgt von ein bis zwei Jahren im Durchschnitt. Mir artgerechter Haltung, gesunder Ernährung und Pflege kann das Wohnbrfinden der kleinen Nager steigen und einzelne Tiere können auch älter werden.

Kann man eine Farbmaus alleine halten?

Die Farbmäuse sind sehr sozial und dürfen nicht einzeln gehalten werden. Am liebsten leben sie in einer Familieund können sich gut vertragen.