Schlittenhunde – Die verschiedenen Rassen und Geschichte

Kurzbeschreibung / Einleitung

Als Schlittenhund wird ein Hund bezeichnet, der mit Leinen und Zuggeschirr vor einen Schlitten gespannt wird. Dieses Gespann dient als Transportgefährt im hohen Norden. Als Schlittenhunde eignen sich besonders ausdauernde und kälteresistente Rassen. Zudem stehen Wettrennen mit Schlittenhundgespannen im hohen Norden zum Volkssport. Der Erziehung der Schlittenhunde kommt daher ein besonders hoher Stellenwert zu.

Wesen und Charakter 

Schlittenhunde müssen robust, widerstandsfähig sowie ausdauernd sein. Sie müssen in eisiger Kälte stundenlang schwere Lasten ziehen. Eis, Schnee und Wind dürfen das Fell nicht verkleben, sodass die Hunde frieren. Deshalb haben alle Schlittenhunderassen dicht anliegendes, gerades, rauhes Deckhaar sowie eine weiche, dichte Unterwolle. Die Hunde können bis zu 45 kg schwer und 70 cm groß werden. Dem Haarschnitt der Schlittenhunde kommt daher ein besonders hoher Stellenwert zu. Die Haare dürfen nicht zu lange sein, sonst setzen sich Schnee und Eis fest. Die Tiere würden frieren.

Herkunft & Geschichte

In den verschiedenen nordischen Regionen wurden die ersten Hunde um 100 v. Chr. Als Schlittenhunde eingesetzt. Die indigenen Völker im Norden Sibiriens gelten als die ersten Menschen, die Schlittenhunde als Zugtiere nutzten. Die Volksstämme haben bis heute dafür gesorgt, dass der Hundeäquator in Grönland eine Einkreuzung verhinderte, sodass sich keine unerwünschten Eigenschaften verbreiten konnten. So die Hunde wurden nach den jeweiligen Stämmen wie „Siberian Husky“ oder „Alaskan Malamute“ bezeichnet. Der Malamute ist nach wie vor bei Hunderennen sehr geschätzt. 1926 sorgte der „American Kennel Club“ dafür, dass Standards, vor allem für den Malamute, aufgestellt wurden, die bis heute eingehalten werden.

Schlittenhund

Der Schlittenhund in der Neuzeit

Das garantiert die hohe Qualität der Schlittengefährte, die häufig das Überleben in harten Wintern gewährleisten. Rettungen sind in schwer zugängigen Gebieten nur mit diesen Gefährten möglich. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden verschiedene Zuchtlinien für „Showdogs“ aufgestellt. Dazu gehören in geringem Ausmaß die leistungsorienteirten Arbeits-Zuchtlinien wie der Seppala Siberian Sleddogs. In den 70er Jahren fanden das erste Mal Schlittenhunderennen in Mitteleuropa statt.

Überlegungen vor der Anschaffung (Voraussetzungen, Kosten, Platzbedarf, etc.)

Vor der Anschaffung muss klar sein, wofür der Schlittenhund genutzt werden soll. Wer sich einen Schlittenhund anschaffen möchte, sollte über ausreichend Platz und Zeit verfügen. Schlittenhunde benötigen auf alle Fälle ein Haus am Waldrand oder in den Bergen. Jeden Tag muss für ausreichend Auslauf gesorgt sein. Die Schlittenfahrten müssen regelmäßig trainiert werden. Der Zeit- und Kostenaufwand sowie Platzbedarf sind enorm.

Andere Einsatzmöglichkeiten für Schlittenhund

Soll der Hund als Hütten- oder Wachhund genutzt werden, benötigt er weniger Platz und Futter, aber dennoch regelmäßigen Auslauf. Showdogs benötigen viel Pflege, spezielles Futter und weniger Auslauf. Diese Hunde sind in der Anschaffung am teuersten, da sie über einen „hochwertigeren“ Stammbaum und Hundepass verfügen müssen.

Familienhunde sind am günstigsten, benötigen weniger Platz und Futter. Dennoch ist es wichtig, dass sie regelmäßig Auslauf haben und proteinhaltiges Futter erhalten. Egal, wofür die Hunde eingesetzt werden, muss ihrem natürlichen Tatendrang entsprochen werden. Sie benötigen auf alle Fälle mehr Platz als kleine Hunde. Schlittenhunde sind keine Wohnungshunde.

Geeignete Aktivitäten für einen Schlittenhund

Schlittenhunde sind Hunde, die sich im extremen, nordischen Klima wohlfühlen. Die Innuit nutzen die natürlichen Eigenschaften der Hunde. So schlittenhunde werden als Zugtiere, Suchhunde in extremen Witterungsverhältnissen (Ranger, Mounties, Innuit und andere indigene Stämme des Nordens), Schlittenrennen und Hundeschauen eingesetzt. Zudem handelt es sich um Hunderassen, die auch als Familienhunde geeignet sind. Aufgrund der guten Eigenschaften werden Schlittenhunde für die Jagd oder auch als Hütten- und Wachhunde im hohen Norden eingesetzt.

Nationale Einsatzmöglichkeiten nach Rasse

Die nordischen Jagdhundrassen gehören der FCI-Gruppe 5, Sektion 2 an. In Finnland gehört der Finnen-Spitz sowie der Karelische Bärenhund dazu. Der Norwegische Elchhund gilt in Norwegen als Nationalhund und besitzt ein graues oder schwarzes Fell. Weiters ist in Norwegen auch der Norwegische Lundehund sehr geschätzt. In Russland ist der Laika bei Jagden sehr beliebt. Der Schwedische Elchhund und der Norbottenspitz gelten als Familienhunde in Schweden.

Die Wach- und Hüttenhunde werden der FCI-Gruppe 5, Sektion 3 zugeordnet. In Finnland wird der Finnische Lapphund als Hirtenhund für Elchherden und Familienhund gehalten. Der Islandhund besitzt Kultstatus. So der Norwegische Buhund gilt als der Schlittenhund für Einsteiger. Der Schwedische Lapphund gilt als beliebter Hund für Züchtungen. Im Mittelalter wurde der Schwedische Wallhund als Hüttenhund und für die Rattenjagd gezüchtet. Dieser Hund besitzt einen hohen Energielevel und ist daher nur etwas für erfahrene Hundehalter.

Zu den klassischen Schlittenhunderassen gehören der Grönlandhund, der Siberian Husky, der Alaskan Malamute, der Kanadische Eskimohund und der Samojede. Das reinste weiße Fell hat der Samojede. Der Kanadische Eskimohund sieht einem Wolf sehr ähnlich. So der kleinste Schlittenhund ist der Siberian Husky. Der größte Schlittenhund ist der Alaskan Malamute. International anerkannt ist zudem der Jautische Laika.

Husky

Lern- und Unterhaltungsspiele

Für junge Hunde und zum Training eignen sich Spiele mit Bällern oder Wettrennen. Dabei stehen Kommandos und die Geschwindigkeit im Vordergrund. Dinge zu apportieren, ist dabei weniger gefragt. Ältere Hund entspannen bei diversen Lauf- und Suchspielen.

Rassemerkmale

Die Hunde müssen mittelgroß und ca. 45 kg schwer sein, um die Schlitten ziehen zu können. Ausdauernd, wetterresistent und widerstandsfähig trotzen sie jeder Witterung und noch so harten Anforderung durch die Ladung oder das Gelände. Einen Schlitten in 24 Stunden über 200 km zu ziehen, gelingt nur durch entsprechendes Training. Sie müssen die Kommandos verstehen, auch ohne Anleitung den richtigen Trail finden und stressresistent sein. In Schlittenhunderennen werden Durchschnitts-Geschwindigkeiten bis zu 40 km pro Stunde erreicht. Schlittenhunde verfügen über ein starkes Herz-Kreislauf-System, ein ausgeprägtes Sozialverhalten und eine geringe Schmerzempfindlichkeit aus. Durch das Training wird der Stoffwechsel so eingestellt, dass die Hunde mit geringer Nahrung ihr Auslangen finden.

Geeignete Ernährung für Schlittenhund

Dabei kommt es darauf an, ob es sich um Arbeitstiere oder Wettkampfhunde handelt. Schlittenhunde, die Wettrennen bestreiten, benötigen das Drei- bis Vierfache des Basisbedarfes an Nahrung. Bei einem Arbeitseinsatz verbraucht ein Schlittenhund ca. 8.000 Kilokalorien. Vor dem Rennen dürfen die Schlittenhunde nichts fressen. Erst zwei bis drei Stunden danach dürfen sie fressen.

Inhaltsstoffe

Aktive Schlittenhunde benötigen sehr fetthaltiges Futter, da dieses sehr energiehaltig ist. Zudem soll das Futter wenig Kohlenhydrate enthalten, da diese stressbedingte Verdauungsstörungen fördern und den Muskelzellen schaden. Ballaststoffe müssen ebenfalls reduziert werden. Was jedoch in hohem Maß als Energielieferant vorhanden sein muss, ist Rohprotein! Dieses beugt der Blutarmut und Muskelschäden vor. Weiters ist es notwendig, dass das Futter für die Schlittenhunde einen hohen Anteil an Mineralstoffen und Vitaminen enthält.