Hundeerziehung – Darauf kommt es an
Ab wann fange ich mit meiner Erziehung für den Hund an?
Wie beim Menschen – so beim Tier: Schon von jung an sind auch die Tiere absolut lernfähig. Noch vermag sich zwar der Welpe nicht über längere Zeit zu konzentrieren. Ach welch viele interessante und lustige Ablenkungen doch auf ihn einströmen, statt einem langweiligen ‘Mach Sitz!’ oder “Komm!”-Kommando zu folgen. Es klappt schon. Da muss er durch. Und er schafft es. Während der frühen Erziehung der Hunde sollte ihren Wesenszügen und ihrer Art der Kommunikation stattgegeben werden. Zunächst sind die Welpen noch etwas tollpatschig, verspielt, und eben noch nicht so ganz bei der Sache. Je nach Rasse und seinem Wesen lernt der Hund doch unterschiedlich. Lernen Sie einfach, sich mit Ihrem Hund gemeinsam einander zu verstehen, sei es in der Körpersprache die Gestik und Mimik, in der verbalen Sprache die Intonation der Worte. Wichtig aber ist zunächst für den Menschen die Sensibilität des Hundes zu entschlüsseln. Welpen aus einem Tierheim beispielsweise, auch erwachsene Hunde sind verständlicherweise ganz anderer Wesensart als Hunde, die bereits durchaus liebevolle und häusliche Gewohnheiten erfahren konnten.
So fragt sich mancher Hundebesitzer, ab wann er seinen Hund maßregeln dürfte. Das geht von frühester Hundekindheit an. Es funktioniert wunderbar über die Intonation der Worte, die man ihm zukommen lässt. Mal strenger, mal weniger streng. Womöglich zerrt Ihnen ein Welpe das Stöckchen aus der Hand, Sie laufen ihm hinterher. Prima, für ihn ist das ein lustiges Spielchen, welches er initiiert hat. Wer erzieht hier wen? Zeigen Sie ein deutliches ‘Nein”‘, geben Sie nicht nach.
Erfolg per Click
Ein prima Hilfsmittel in der Hundeerziehung ist ein Clicker. Mit diesem Ding, das ähnlich einem Knackfrosch klingt, bringt der Hundebesitzer seinem Liebling Kommandos und Kunststücke bei. Dazu ist erst einmal ein kleines Training mehrmals am Tag vonnöten. Dabei erhält der Hund unverzüglich nach dem Clicken etwas für ihn Leckeres. Mit dem eindeutigen Signal des Clickers gewöhnt sich das Tier an die darauffolgende schnelle Belohnung. Beim Tier macht’s click, denn es assoziiert das Geräusch mit dem leckeren Mini-Schmaus.
Grundlegende Kommandos
Junge Hunde grapschen mit ihrem Mäulchen nach allerlei Zeug, was so am Wegesrand herumliegt. Aber das ist nicht immer gut für ihn. Darum muss ihm Einhalt geboten werden. ‘Aus!’, oder ‘Schluss jetzt!’, sollte in diesem Fall der Befehl heißen. Mit dem Welpen können Sie diese Situation beim Spiel üben. Er soll von einem Spielzeug ablassen, es loslassen. Der Trick dazu ist, dem verspielten Hündchen über sein Schnäuzchen zu streichen. Diese Geste erweckt beim Hund den Impuls, von dem Gegenstand abzulassen. Die Zeit unter der Obhut seiner Mama sitzt noch tief, denn diese gab ihm ihre Tatze leicht auf sein Schnäuzchen. Nach mehreren nun erfolgreich verlaufenden Malen lässt der Hund mit dem entsprechenden Kommando von einem Gegenstand ab.
Nonverbale Kommunikation mit dem Hund
Mit Körpersprache und Blickkontakt erreichen wir viel bei unsern Hunden. Keineswegs sollte sein Name in die Kommando-Kategorie aufgenommen werden. So jedenfalls meinen Hundeexperten. Seinen Namen auszusprechen sollte ausschließlich eine Mitteilungsfunktion innehaben, kein Befehl. Doch teilen sich diesbezüglich die Meinungen. Die Tonart: von sehr freundlich und hoch in der Stimme bis auch sehr streng, aber dennoch warm, stimmlich tief und stets bestimmt.
Allgemeine Kommandos
Verschiedene verbale Befehle sind bei der Hundeerziehung durchaus ratsam. Der Hund soll zu uns herkommen; ‘Hierher!’ heißt der Befehl. Wenn Sie mit dieser Befehlsübung beginnen, ist’s ratsam, eine ruhige Gegend auszusuchen, damit der junge Hund nicht abgelenkt wird. Wenn Sie dann Ihren Hund beim Namen rufen, gleichzeitig sein Kommen mit irgendetwas Reizvollem animieren, sagen Sie ‘Hierher!’ Oder ein Wort, welches Sie dafür lieber benutzen möchten. Jedenfalls sollte der Hund bei seinem Ankommen niemals gerügt oder bestraft werden. Seine postive Reaktion sollte entweder mit etwas Leckerem oder mit Streicheleinheiten belohnt werden.
Der Hund soll sich setzen. Das ist eine Übung, die unsere haustierlichen Sprösslinge schnell erlernen. Wer mit schmackhaften Belohnungen arbeitet, nimmt sie zwischen Daumen und Mittelfinger und richtet den Zeigefinger in die Höhe. Sein Näschen sollte schon die Gaumenfreude riechen oder erahnen. Das Hündchen richtet seine Nase in die Höhe, sein Hinterteil berührt den Erdboden, und schwuppdiwupp in diesem Moment erhält es seine Belohnung.
Nach ‘Sitz!’ folgt ‘Platz!’. Setzen Sie sich vor Ihren Hund. Wer seinen Liebling mit Leckerlis erzieht, hält diesen zwischen Zeige- und Mittelfinger – der Hund darf die Belohnung nicht sehen – und lockt ihn Richtung Erdboden. Kaum, dass er fast liegt, erhält er die Belohnung.
Sie möchten über die Straße gehen, aber der Hund soll auf der anderen Straßenseite bleiben. In diesem Fall gibt es das Kommando ‘Bleib!’, beziehungsweise ein Wort, welches Sie für diese Situaiton nutzen möchten. Sie kommen einander Schritt für Schritt näher. Das geht so: Erst einmal muss sich der Hund setzen. Sie stellen sich ihm gegenüber, am besten etwas nach vorn gebeugt, und zeigen ihm die Handinnenfläche. Der Hund interpretiert diese Körperhaltung richtig als Hinweis, dortzubleiben, wo er gerade sitzt und nun sagen Sie Ihr gewähltes Schlüsselwort für ‘Bleib!’. Nach Ihrer Geste sich zu entfernen, können Sie wieder einen Schritt auf ihn zugehen, ihm dann ein Leckerli geben. Nach gelungener Übung lohnen Sie ihn am besten gleich noch einmal. Diese Übung sollten Sie von Beginn an zunächst in Schritten üben, ein Schritt vor und wieder zurück, solange bis Ihr Hund an der Stelle bleibt, wo er bleiben soll. Ein Clicker erzielt im Übrigen auch auf Distanz seine Wirkung, also von der gegenüberliegenden Straßenseite kann geclickt werden. Die Belohnung sollte dennoch unverzüglich folgen.