Staffordshire Bullterrier – Das Portrait
Der Staffordshire Bullterrier hat generell viele Gesichter. Für die einen Hundehalter ist er ein liebevoller Familienhund und für andere gehört dieser zu den gefährlichen Kampfhunden. In jedem Fall kann der Staffordshire Bullterrier zu einem Hundepartner fürs Leben und für die Familie werden. Hier nun das vollständige Portrait zu dieser Rasse.
Steckbrief
Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
Gewicht: 11 bis 17 kg
Widerristhöhe: 35,5 bis 40,5 cm
Charakter: selbstbewusst, intelligent, wachsam, unerschrocken
Farben: rot, weiß, schwarz, gelblich, blau oder gestromt
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 3
Kosten: Zwischen 900 & 1.200 Euro
Wesen und Charakter
Der Staffordshire Bullterrier ist ein intellektueller und vor allem mutiger Hund, der zu Menschen freundlich und zugeneigt ist. Bei den Engländern wird der Hund aufgrund dieser Eigenschaften auch „Nanny Dog“ oder „Babysitter Dog“ genannt. In diesem Land gehört er zu den fünf häufigsten Rassen. Der Hund ist seiner Bezugsperson ergeben, kann jedoch bei falscher Erziehung besonders dominant auftreten.
Zu fremden Menschen zeigt er Misstrauen und er geht Streit mit anderen Hunden fast nie aus dem Weg. Der charakteristische Schutz– und Wachtrieb erfordert bei dem Tier eine konsequente Erziehung. So kann der Staffordshire Bullterrier mit einer hinreichenden Sozialisierung sowie einem liebevollem Umgang ein guter Familienhund werden, welcher mit anderen Haustieren ebenfalls gut zurechtkommt.
Herkunft und Geschichte
Der „Bull and Terrier“ gilt als Vorfahre des heute bekannten Staffordshire Bullterriers, der bereits vor 250 Jahren in England kultiviert wurde. Diese bulligen und kleinen Hunde hatten die Stärke und die Hartnäckigkeit eines Pit Bulls sowie den Mut eines Terriers. Diese lebten mit den Bergarbeitern in kleineren Arbeiterwohnungen, wo sie Ratten ermordeten.
Aus dieser Rattenjagd entwickelte sich der heute brutale Erwerbskampf des „Rattenbeißens“, bei welchem jener Hund gewinnt, der in kurzer Zeit die meisten Ratten erledigte. Einige Zeit später mussten sie auch Hundekämpfe in Arenen austragen. So waren diese aggressiven Hunde Statussymbole der Arbeiterklasse sowie zugleich eine gewinnbringende Möglichkeit das Einkommen aufzubessern.
Als im Jahre 1835 Hundekämpfe in Großbritannien verboten wurden, konzentrierte sich die Hundezucht vermehrt auf die Familie. 1935 wurde die Rasse vom Kennel Club erprobt. Der Name „Staffordshire“ entstammt vom Herkunftsort in England, um diesem vom Pit Bull Terrier aus Amerika abzugrenzen. Seit Juni 1987 zählt die Rasse zu der FCI-Gruppe 3 und wird gleichzeitig zur Sektion 3 „Bullartige Terrier“ zugeordnet. Zudem ist der Bullterrier in Deutschland recht selten zu finden, da diesem der Ruf des brutalen „Kampfhundes“ gegeben ist.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wer sich nun einen Staffordshire Bullterrier zu Hause halten möchte, dem sollte bewusst sein, dass es sich um einen Listenhund handelt. Bereist als Welpe benötigt dieser Hund sehr viel Aufmerksamkeit und zugleich eine liebevolle Erziehung, die zugleich streng sein muss. Eine gute Hundeerfahrung ist für den Staffordshire Bullterrier unerlässlich. Die Zucht dieser Rasse ist in viele Bundesländern heute verboten sowie auch der Import nach Deutschland.
Seriöse Züchter finden sich nur in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen oder in Berlin. Auf keinen Fall sollten sich Hundehalter einen Wühltischwelpen aus Polen oder Osteuropa kaufen, da diese zumeist krank oder verhaltensgestört sind. Für einen gesunden Welpen dieser Rasse vom Züchter kannmit einem Preis von etwa 1000 Euro gerechnet werden.
Wen nun nicht so viel Geld ausgeben möchte und auch bereits Erfahrung mit Hunden mitbringt, findet im Tierheim oft Staffordshire Bullterrier. Bei der Farbe des Tieres hat der Halter in jedem Fall die Qual der Wahl zwischen vielen Farbtönen. Es gibt den Staffordshire Bullterrier in rot, weiß, schwarz, gelblich und blau oder gestromt.
Wer sich nun einen Staffbull kauft, ist für etwa 12 bis 14 Jahre an diesen Hund gebunden und solltet ihm daher ein liebevolles Zuhause geben können. Wichtig ist, dass der Staffordshire an den richtigen Halter gerät. Bei liebevoller und zugleich konsequenter Erziehung kann er sich zu einem besonders freundlichen und zuverlässigen Begleithund entwickeln, welcher sich vor allem im Umgang mit Kindern als besonders verschmust und sanft zeigt.
Der Hund liebt einen sehr engen Familienanschluss und sucht stets wieder die Nähe zu den Menschen. Von einer Haltung im Zwinger sollte unbedingt Abstand genommen werden.
Geeignete Aktivitäten
Der Staffordshire Bullterrier ist generell ein temperamentvoller und aktiver Hund, der ausreichend Bewegung braucht. Je mehr er sich draußen austoben kann, umso friedlicher erlebt der Halter ihn Zuhause. So eignen sich tägliche Spaziergänge sehr gut, welche bei einer guten Erziehung ohne Stress ablaufen können. Auch für den Sport lässt sich dieser Hund gut begeistern.
Aktivitäten, bei denen jeder Staffbull sehr gut mit von der Partie ist, ist der Hundesport Agility. Das Springen und Laufen in einem Parcours ist eine gute Herausforderung für den Hund und stärkt vor allem die Bindung zwischen Halter und Tier. Am geeignetsten ist für den Staffordshire ein Haus mit einem Garten und hinreichend Auslauf geeignet, denn in einer engen Wohnung in der Stadt kann er nicht glücklich werden.
Rassemerkmale
Der Staffordshire Bullterrier ist ein ziemlich kleiner Hund, welche eine maximale Größe von etwa 40 Zentimeter erreichen kann und bis zu 17 Kilogramm wiegt. Trotz der Größe wirkt er kräftig und massiv, was an seinem muskulösen Körper liegt. So zeichnen sich die Muskeln des Staffordshire Bullterriers deutlich unter dem glatten und kurzen Fell ab.
Von der Farbe her gibt es keine Einschränkungen und so gibt es einfarbig weiße, rote, blaue und auch schwarze Terrier, zweifarbige oder in einer Schattierung gestromte Tiere. Rassetypisch ist hier der keilförmige und breite Kopf mit gekippten Ohren und und einem kräftigem Kiefer. Von den Anverwandten, dem American Staffordshire Terrier, unterscheidet sich dieser Bullterrier durch die geringere Größe.
Dem hartnäckigen und mutigen Hund wird eine hohe Zuverlässigkeit und Kinderfreundlichkeit zugesprochen. Dieser gilt zudem als intelligent, unerschrocken und liebevoll. In England ist er dieser heute einer der beliebtesten Hunde in Familien und wird dort zudem als Rettungshund verwendet. Die geringe Reizschwelle und das schnelle Reagieren auf angriffslustige Stimmungen erfordern ein kluges Frauchen oder Herrchen, die mit dem freundlichen und sensiblen Wesen von Anfang der Erziehung an umgehen können.
Geeignete Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung bildet das Fundament für ein langes Leben des Staffordshire Bullterriers. Das Tier mit hochwertigem Futter zu versorgen, ist deshalb in jedem Fall ein Muss. Ob der Hund mit Trocken-, Nassfutter oder BARF gefüttert wird, spielt hierbei jedoch keine Rolle. Bedeutend ist nur, dass das Futter frei von Konservierungs- und Farbstoffen und Zucker ist sowie einen hohen Fleischanteil besitzt.
Der Staffordshire Bullterrier ist von Natur aus ein schwer wirkender und bulliger Hund. Übergewicht sollte in jedem Fall bei dieser Hunderasse vermieden werden, vor allem auch, da es die teils sehr empfindliche Skelettmuskulatur es Hundes schwer belasten würde.