Haustiere und Kinder unter einem Dach
Das Zusammenleben mit Haustieren übt eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Kindern aus. Bis dieser Punkt erreicht ist, können sich zwischen Kindern und tierischen Mitbewohnern ebenfalls Konfliktsituationen entwickeln. Wie es gelingt, ein harmonisches Zusammenleben zwischen Nachwuchs und Haustieren zu bewerkstelligen, zeigt der folgende Ratgeber.
Haustiere mit natürlichen Beschützerinstinkt für Babys
Eine Katze betrachtet ebenso wie Hunde ihren Lebensraum als ihr Revier. Kündigt sich ein neues Familienmitglied an, besteht bei zahlreichen werdenden Eltern die Sorge, wie die Haustiere auf das Baby reagieren werden. Ein Vorteil, den die Besitzer von Hunden und Katzen auf ihrer Seite haben, ist die Intuition dieser Tiere. Das bedeutet, dass die Haustiere eine Schwangerschaft der Besitzer bemerken. So aufgrund der vorhandenen Instinkte verbinden sie mit der Ankunft eines Neugeborenen.
Für die Eingewöhnungsphase empfiehlt es sich, ein kleines Tuch in die Krankenhaustasche zu legen. Das Tuch für einige Stunden in die Nähe des Babys legen. Danach der Person mitgeben, welche sich in der Zwischenzeit um die Haustiere kümmert. Das Tuch hilft den Tieren, sich über den Geruch mit dem Kind schon vor dem ersten Treffen vertraut zu machen.
Das erste Treffen benötigt Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten
Für das erste Aufeinandertreffen von Tieren und Kindern ist es angebracht eine vorsichtige Annäherung zu bevorzugen. Das gilt sowohl für das erste Treffen zwischen Babys und Haustieren, als auch für Tiere, die in einen Haushalt mit Kindern einziehen. Hunde oder Katzen sollten unter der Aufsicht der Erwachsenen die Möglichkeit erhalten, die Kinder ausgiebig beschnuppern zu können. Im gleichen Zug sollten die Eltern ihre Kinder darauf hinweisen, nicht zu stürmisch auf die neuen Haustiere zuzugehen. Die vorhandene Begeisterung macht jungen oder schreckhaften Tieren wie Kaninchen Angst. So ist es kein guter Start in die gewünschte tierische Freundschaft.
Kinder können einen Beitrag zur Erziehung von Hunden leisten
Für Welpen empfiehlt es sich, die Kinder in die Erziehung der Tiere mit einzubinden. Innerhalb des Rudels sind es Hunde gewohnt, eine bestimmte Rangfolge einzuhalten. Die Annahme, dass die Hunde automatisch nur die Erwachsenen als Ranghöher betrachten, ist nicht korrekt. Ist den Hunden von Anfang an bewusst, dass die Kinder einen höheren Rang als sie einnehmen, lassen sich Konflikte im Vorfeld vermeiden.
Einen Anteil an der Erziehung eines tierischen Familienmitglieds zu haben, zeigt ebenfalls sehr jungen Kindern, dass es einen Unterschied zwischen einem Stofftier und einem lebenden Haustier gibt. Dieses Verhalten ermahnt die Kinder zur Vorsicht und hilft, die Katze oder Papageien nicht als Spielzeug zu betrachten.
Erwachsene sollten ein Gefühl für die Körpersprache der Haustiere entwickeln
Nur in seltenen Fällen passiert ein Angriff ohne vorher erkennbaren Grund. Das gilt für vierbeinige Familienmitglieder ebenso wie Papageien oder Nagetiere. Bisse oder das Kratzen ist eine Schutzreaktion, die Haustiere entweder als Erwiderung auf Schmerzen oder dem Empfinden einer direkten Bedrohung an den Tag legen. Um diesen Reaktionen vorzubeugen, sind die Erwachsenen gefragt.
Die Eltern ebenso wie ältere Geschwister im Teenageralter sollten sofort eingreifen, sobald Spiele mit dem Haustier nicht mehr als solche zu werten sind. Zieht ein Kind der Katze wiederholt an den Ohren, ohne dafür von den Erwachsenen ermahnt zu werden, übernimmt das Haustier die Erziehung und lässt sich diese Behandlung früher oder später nicht mehr gefallen.
Zu erkennen ist Stress oder Angst der Haustiere vor einem Kind am einfachsten an der Körpersprache. Das Aufstellen des Fells ebenso wie das Anlegen der Ohren sind Zeichen dafür, dass die Tiere lieber auf Abstand zu den Kindern gehen würden. Besitzer, die sich mit der Mimik und Gestik eines Haustieres vertraut machen, stehen weniger schnell vor dem Problem, weinende Kinder nach einem Biss trösten zu müssen.
Nicht jedes Haustier ist für das Kinderzimmer geeignet
Konflikte im Zusammenleben zwischen Kindern und Haustieren können ebenfalls das Resultat von einer nicht optimalen Platzierung im Kinderzimmer sein. Einige Haustiere wie Papageien mögen es eher im Wohnzimmer einen Platz zu finden, der zum einen mit mehr Ruhe und zum anderen mit Freiflug in einem der größten Räume der Wohnung verbunden ist. Sind Tiere frustriert von der Wahl des Standorts ihres Käfigs, ist es nicht unüblich, dass diese Haustiere weniger empfänglich auf die Zuneigung ihrer Besitzer reagieren.
Für Kinder ist diese Abneigung nur schwer verständlich, wodurch die Freundschaft ebenfalls ins Wanken geraten kann. Zusätzlich stellen Haustiere im Kinderzimmer eine Ablenkung dar. Das gilt speziell für nachtaktive Nager wie Hamster, welche die Kinder durch ihre Aktivitäten im Käfig in der Nacht wachhalten. Haustiere sind deshalb im Wohnzimmer besser aufgehoben als im Kinderzimmer.
Im Zusammenleben mit exotischen Haustieren ist besondere Vorsicht gefragt
In einer wachsenden Anzahl von Haushalten sind nicht ausschließlich Kaninchen und Papageien zu Hause. Exotische Tiere wie Schlangen, Echsen und Spinnen haben ebenfalls ihren Weg in die Liste der Haustiere gefunden. Bei diesen Haustieren ist es sehr wichtig, die Kinder in einem vorsichtigen Umgang zu schulen. Im Vergleich zu anderen Tieren ist eine Spinne nicht zu bestimmten Verhaltensweisen zu erziehen.
Kinder müssen in der Lage sein, die Natur dieser exotischen Haustiere zu verstehen, um sich selbst keiner Gefahr auszusetzen. Für die darüber hinausgehende Sicherheit sind die Eltern zuständig. Dazu gehören Schlösser an den Käfigen und Terrarien der Tiere ebenso wie ein eventuell beschränkter Zugang zu den Räumen, in denen sich die Tiere befinden. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen ist eine Spinne ebenso als lehrreiches Haustier für Kinder geeignet als Kaninchen, Meerschweinchen und Co.