Katzenrasse Orientalisch Kurzhaar – Das Portrait
Bei der Orientalischen Kurzhaar handelt es sich um eine Variation der Siamkatze. Hier nun das vollständige Portrait zu dieser Rasse.
Steckbrief
Name: Orientalisch Kurzhaar
Wissenschaftlicher Name: Felis catus
Herkunft: Großbritannien
Lebenserwartung: 12 – 16 Jahre
Gewicht: 4 – 5 kg
Fellfarben: schwarz, blau, chocolate, lilac, rot, creme, cinnamon, fawn
Charakter: intelligent, verspielt, menschenbezogen, sanft
Kosten: Zwischen 500 & 800 Euro
Rassenmerkmale
Es ist eine kleine bis mittelgroße, besonders elegante und geschmeidige Rasse. Das Fell ist gleichmäßig in verschiedenen Farben. Flecken im Gesicht, an den Ohren, am Schwanz oder an den Beinen werden als seal-point bezeichnet. Mit der Zeit dunkeln diese Flecken nach. Die Kätzchen werden weiß geboren, und bekommen erst später das charakteristische Fell. Es besteht aus zahlreichen Farb-Variationen. Die Farbe ist gleichmäßig, ohne starke Schattierungen. Die Katzen haben ein Gewicht von 4 bis 5 kg, der Körperbau ist durchweg schlank mit einem relativ langen Schwanz. Bei den grazilen Stubentigern bestand in letzter Zeit die Gefahr der Überzüchtung. Manch ein Züchter spricht von einem neuen Typ, der über einen an der Nase spitz zulaufenden dreieckigen Kopf verfügt.
Wesen und Charakter
Das Wesen der Orientalischen Kurzhaar ist freundlich, sanft und menschenbezogen. Die Katzen sind lieb und suchen die Nähe zu Menschen. So wird zum Halter eine enge Bindung aufgebaut. Daher eignet sich die Rasse perfekt als Familienkatze. Aber auch die Triebe als Beutegreifendes Tier sind noch lebendig. Die Katzen verfügen über geschärfte Sinne und hervorragende Reflexe. Sie spielen ausgiebig und gerne. Die Verspieltheit bleibt bis ins hohe Alter erhalten. Sie bewegen sich auch gerne in der freien Natur. Gerne kommunizieren Orientalische Kurzhaar mit ihren Bezugspersonen.
Herkunft und Geschichte
Die Orientalische Kurzhaar hat den gleichen Standard wie die Siam. Die Rasen unterscheiden sich allerdings in der Farbe des Fells und der Augen. Die Siamkatzen gehören zu den am längsten auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchteten Katzen. Den Überlieferungen nach haben die typischen Merkmale der Siam ihren Ursprung in Thailand. Die Katzen wurden vermutlich durch britische Seefahrer nach Südostasien gebracht. An Kriegs- und Handelsschiffen waren immer Katzen an Bord, um Ratten und Mäuse zu bekämpfen. Im Mittelmeerraum und dem Rest von Europa waren bereits seit tausend Jahren Katzen verbreitet. Der ursprüngliche Typ der thailändischen Siamkatze sah jedoch anders aus, als der heutige Typ. Auf Bildern ist zu sehen, dass die Katzen damals wie eine kleinere Ausgabe der heute bekannten Hauskatzen aussahen. Die hellen Farben waren schon damals typisch für die Rasse. Diese stammen von einem Gendefekt, den Akromelanismus. Zunächst tritt eine solche Mutation, ähnlich wie der Albinismus spontan auf. Offenbar wurde sie dann aber gezielt für die Züchtung eingesetzt. Dadurch entstand die spezielle Hauskatzenvarietät. Genaueres über die historische Entstehung der Rasse ist nicht überliefert.
Ausgehend von England wurden Siamkatzen ca. ab 1884 als Rassekatzen gezüchtet. Besonders in den letzten Jahrzehnten wurde das Aussehen der Rassekatzen zum Teil gravierend verändert. Dies hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit und Vitalität der Tiere. So wurden die Rasse immer graziler, hochbeiniger und schlanker gezüchtet. Das Mittel der Inzucht wurde zu diesem Zwecke gezielt eingesetzt, um sehr schnell die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. So entstand der sogenannte „Neue Typ“ mit einer stark dreieckigen und spitz zulaufenden Schädelform.
Viele Züchter begannen im 20. Jahrhundert die Siamkatze zu kreuzen, um eine neue Rassekatze zu erhalten. Dadurch entstanden zahlreiche Edelkatzenrassen wie Bombay, Burma, Heilige Birma und letztendlich die Orientalische Kurzhaar. So wurde 1959 der Standard der Siamkatze erweitert. Die Varietät der Orientalischen Kurzhaar wurde offiziell von der Féderation Internationale Féline (FiFe) anerkannt.
Haltung und Erziehung
Die Orientalische Kurzhaar eignet sich perfekt als Hauskatze. Sie ist hinsichtlich ihrer Haltungsbedingungen genügsam und anspruchslos. Sie baut eine innige Beziehung zum Menschen auf und genießt die Gesellschaft zum Menschen oder zu anderen Tieren. Um sich rundum wohl zu fühlen, muss sie kein Freigänger sein. Eine Zweitkatze an ihrer Seite ist zu empfehlen, da sie nicht lange allein bleiben möchte. Die Orientalische Hauskatze verträgt sich ohne Probleme mit anderen tierischen Genossen und ist in ihrer Art sehr umgänglich. Die Katzen lassen sich sogar wie Hündchen an der Leine führen. Generell sind sie einfach zu erziehen. Sind Kitten und Elternteile vom Züchter gut sozialisiert und betreut, werden sich die Katzen von selbst an die Gewohnheiten der neuen Familie anpassen. Mit ein wenig Hilfe sind die Tiere auch schnell stubenrein. Das Fell sollte hin und wieder gebürstet werden. Das Bürsten kann auch dazu genutzt werden, die Bindung zwischen Tier und Mensch zu stärken.
Gesundheit und Pflege
Es gibt auch bei der Orientalischen Kurzhaar rassetypische Erkrankungen. Viele Zuchten dieser Rasse leiden unter starker Inzucht. Die Folge ist Immunschwäche, eine verkürzte Lebensdauer und allgemeine Kränklichkeit. Es gibt bei der Rasse eine ganze Reihe von zuchtbedingten Erbkrankheiten. Dazu zählen beispielsweise Anämie, einige Augenkrankheiten oder Herzerkrankungen. PRA ist bei den Tieren sehr verbreitet, und endet in der Regel mit der Erblindung. Der „neue Typ“ der Siam ist von den genannten Erkrankungen besonders betroffen. Die Krankheiten tretten aber nicht unbedingt bei allen Tieren der Rasse auf.
Überlegungen vor der Anschaffung
Sorgfältig und gesund gezüchtete Katzen der Orientalischen Kurzhaar haben eine Lebenserwartung von 15 Jahren. Durch Inzucht wird die Lebenserwartung jedoch verkürzt. Vor der Anschaffung sollte der Stammbaum beim Züchter angesehen werden. Dabei sollten keine Ahnen zweimal vorkommen, um eine Inzucht auszuschließen. Des Weiteren sollten beide Elternteile auf die bekannten Erbkrankheiten negativ getestet sein. Vertrauensvolle Züchter geben dies bereits in ihrer Anzeige an. Natürlich sollten die Kätzchen bereits entwurmt, gechipt und geimpft sein. Der Preis dieser Rasse liegt bei ca. 600 Euro. Die Ernährung der Tiere ist ebenfalls problemlos. Die Orientalische Kurzhaar ist normalerweise ein unproblematischer Kostgänger, das Futter sollte aber ihrem hohen Energiebedarf entsprechen.