Die Bordeaux Dogge – Portrait der Hunderasse
Steckbrief
Lebenserwartung: 8 bis 10 Jahre
Gewicht: 45 bis 60 kg
Widerristhöhe: 58 bis 68 cm
Charakter: selbstsicher, intelligent, robust, gutmütig, geduldig
Farben: gold- oder mahagonifarben
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 2
Kosten: Zwischen 1.000 & 1.600 Euro
Das Wesen und der Charakter
Das Wesen der Rasse Bordeaux Dogge ist generell ruhig und gelassen. Sie agiert stets ehrlich und Hektik ist ihr ein Fremdwort. Dennoch ist eine konsequente und disziplinierte Erziehung nötig, da die Rasse sehr groß ist. Ausschlaggebend dafür, dass diese Beziehung gelingt, ist eine positive Beziehung zwischen Hund und Mensch. der Hund ist klug und selbstsicher, weshalb unnötige Härte und Zwänge die Erziehung nicht unbedingt allein positiv beeinflussen. Besonders noch sehr junge Bordeaux Doggen können mit ihrer großen Kraft häufig noch nicht gut umgehen, weshalb diese durch den Halter in die richtige Richtung gelenkt werden muss.
Hat der Hund allerdings eine gute Erziehung genossen, dann lernt er durch diese seine großen Kräfte gezielt und richtig einzusetzen. Ändern kann sich das ausgeglichene und entspannte Wesen der Rasse, wenn sie fühlt, dass ihr Zuhause oder ihr Besitzer bedroht wird. Dafür hat sie nämlich ein sehr feines Gefühl und ist dadurch sehr gut in der Lage, zwischen einer ernsten Situation und reinem Spaß zu unterscheiden.
Sehr wichtig für die Bordeaux Dogge sind eine große Bewegungsfreiheit und viel Auslauf. Die Rasse ist nicht dafür geeignet, sie in einer Wohnung ohne entsprechenden Auslauf, wie beispielsweise einen Garten, zu halten. Die Bordeaux Dogge ist zu gerne draußen im Freien unterwegs. Um eine angemessene Auslastung der Rasse zu erzielen, eignen sich ausgedehnte Gassirunden oder auch ein langer Ausflug mit dem Fahrrad. Als Familienhunde eignen sich die Doggen sehr gut, vorausgesetzt ihnen wird die benötigte Bewegungsfreiheit und eine gute Erziehung zu Teil. Sie verstehen sich sehr gut mit Kindern und lieben es, sich mit Menschen zu umgeben.
Die richtigen Aktivitäten
In früheren Zeiten diente die Rasse der Bordeaux Dogge oft für die Jagd von Jaguaren und Bären. Leider wurde sie auch oft missbraucht für Tierkämpfe, in denen sie Bären oder Wölfen ausgesetzt wurde. Ihr heutiges bevorzugtes Einsatzgebiet besteht wegen der Vielzahl ihrer positiven Charaktereigenschaften besonders im Bereich des Schutz- und Wachhundes. Bekommt die Rasse ausreichend Beschäftigung, genug Auslauf und eine entsprechende Erziehung, kann sie ein toller Familienhund werden.
Die Reizschwelle der Bordeaux Dogge ist sehr hoch und ihr Charakter ausgeglichen. Nicht vorhersehbare Gemütsausbrüche müssen bei ihr also in der Regel nicht befürchtet werden, weshalb sie sich auch unter Kindern als toller Hund macht. Weniger geeignet ist die Bordeaux Dogge für lange Joggingrunde oder sehr lange Strecken mit dem Rad, da sie aufgrund ihrer Größe natürlich eine gewisse Masse bewegen muss.
Herkunft und Geschichte der Bordeaux Dogge
Ein anderer Name für die Bordeaux Dogge ist auch Dogue de Bordeaux. Sie zählt in Frankreich zu den ältesten bekannten Hunderassen und hat ihre Wurzeln bei den Alanerhunden. Einer der direkten Vorfahren der Bordeaux Dogge ist der Saupacker. Von diesem schrieb der Graf von Foix, Gaston Phebus, bereits im 14. Jahrhundert, dass dieser Hund seine gemachte Beute besser festhalten kann, als mehrere Windhunde zusammen.
Erst am Ende des 14. Jahrhunderts wurden die Hunde zum ersten Mal als Doggen bezeichnet. Ihre Verbreitung begrenzte sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu ausschließlich auf die südfranzösischen Aquitanien. Eingesetzt wurden sie damals zur Bewachung von Vieh und Haus, Kämpfen in einer Arena oder auch zur Jagd von Großwild.
Aus dem Jahr 1863 stammen die ersten Berichte über die Rasse bei Hundeausstellungen im französischen Paris. Nach der Zeit des zweiten Weltkrieges war die Rasse schon fast ausgestorben. Ihre Beliebtheit stieg allerdings wieder rasant in den Jahren nach 1960. Im Jahr 1989 wurde der Bordeaux Dogge ein zusätzlicher Bekanntheitsgrad zu Teil, als sie neben Tom Hanks in einem Kinofilm die Hauptrolle ergatterte.
Die Merkmale der Rasse
Geführt wird die Bordeaux Dogge bei dem FCI, dem größten kynologischen Dachverband, in der 2. Gruppe, welcher den Pinscher/Schnauzer/Molosser/Schweizer Sennhunden entspricht. Genauer gesagt befindet sich diese hier in der Sektion 2.1., den doggenartigen Molossern. Standardmäßig entspricht eine ausgewachsene Bordeaux Dogge einer Höhe zwischen 60 und 68 Zentimetern bei einem Rüden und zwischen 58 und 66 cm bei einer Hündin.
Bei männlichen Hunden liegt das Mindestgewicht bei rund 50 Kilogramm, bei einer Bordeaux Doggen Hünding bei rund 45 Kilogramm. Es wird wegen der großen Masse der Rasse empfohlen, sie in einem Haushalt zu halten, in dem es keine Treppen gibt, da diese, wie viele andere große Hunderassen auch, zu einer Ausbildung von Hüftdysplasie neigen.
Fell
Die Bordeaux Dogge hat ein dünnes und kurzes Fell, was sich im optimalen Fall sehr weich anfühlen sollte. Das Fell ist einfarbig und bewegt sich in den Nuancen Isabell, guldenrehbraun und Mahagoni. Erlaubt sind ein paar weiße Flecken in dem Fell, diese konzentrieren sich dann aber auf die Brust oder die Enden der Gliedmaßen des Hundes. Außerdem gibt es den Fall einer sogenannten schwarzen Maske, welche aber nur gering ausgeprägt ist und nicht über die gesamte Fläche der Schädelregion reicht. Ebenfalls möglich ist eine braune Maske, welche die Lidränder und den Nasenschwamm braun färbt. Auch Hunde ohne Maske kommen vor, deren Haut rosa und das Haarkleid falbfarben ist.
Körperbau
Der Körperbau der Bordeaux Dogge ist sehr kräftig und die Linienführung ist konkav. Die Dogge ist stämmig aber zur gleichen Zeit imposant und athletisch. Die Widerristhöhe wird in einem Verhältnis von 11:10 von der Strecke von Schulter bis Sitzbeinhöcker übertroffen. Einem Viertel der Länge des Kopfes entspricht ihre minimale Fanglänge, die maximale Länge macht hier ein Drittel auch. Deshalb wird die Bordeaux Dogge auch als brachycephaler Molosser, also kurznäsig, bezeichnet.
Der Rücken der Hunde ist muskulös, breit und fest und der Widerrist ist stark ausgeprägt. Die Spitze der Rute, welche sehr dick ist, sollte im Idealfall bis zu dem Sprunggelenk des Hundes reichen. Sie tragen die Rute, welche weder eine Knick- oder einer Knotenrute entsprechen sollte, allgemein tief. Nur, wenn die Hunde sich bewegen hebt sich die Rute etwas. Wenn diese sich über den Rücken einrollt, entspricht dies nicht dem Rassestandard der Bordeaux Dogge.
Der Kopf der Dogge ist mächtig, kurz und kantig. Von der Vogelperspektive aus betrachtet entspricht er einer Trapezförmigen. Die Ohren sind an ihrem Ansatz leicht aufgestellt und eher klein. Typisch für die Rasse sind eine symmetrische Befaltung des Fangs und locker fallende Lefzen. Da sich in diesem Bereich starke Falten bilden, neigt dieser Bereich oft zu einer Ausbreitung einer Entzündung der Hautfalten, weshalb er in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden sollte.
Der Stop der französischen Rasse ist ausgeprägt und entspricht beinah einem 90 Grad Winkel. An dem Hals des Hundes, welcher muskulös ist, befindet sich reichlich lose Haut. Auch die Gliedmaßen besitzen viel Muskelmasse und die Pfoten sind robust und kräftig, mit Zehen, die sehr nah beinander liegen und über stark ausgeprägte Krallen verfügen.
Geeignete Ernährung
Der Bedarf an Nährstoffen der Bordeaux Dogge unterscheidet sich stark von den Bedürfnissen anderer Rassen. Doch auch zwischen den einzelnen Vertretern der Rasse gibt es Unterschiede, da für den individuellen Bedarf an Nährstoffen immer verschiedene Faktoren ausschlaggebend sind. Zu nennen sind hier beispielsweise die Größe, das Gewicht und das Alter des Tieres, sowie seine Aktivität und eventuelle Nahrungsunverträglichkeiten.
Wie schon erwähnt haben die Bordeaux Doggen eine Tendenz, eine Hüftgelenkdysplasie zu entwickeln, weshalb ihre Energiezufuhr optimal dem Bedarf angepasst werden sollte. So kann ein zu schnelles Wachstum und damit verbundene Schäden an den Gelenken verhindert werden. Die Rasse leidet ebenfalls vermehrt an Blähungen und Magendrehungen, weshalb das Futter leicht verdaulich sein sollte und besser in kleinen Portionen über den Tag hinweg serviert werden sollte.