Neufundländer – ein gutmütiger Riese und bester Freund
Der Neufundländer ist ein eindrucksvoller, großer Hund mit dichtem, gewelltem Fell. Dieser Hund zeichnet sich durch ein sehr starkes Bedürfnis nach der Nähe seiner Menschen aus. Charakteristisch für den Neufundländer ist sein sanftmütiges, verträgliches, fröhliches Wesen. Daher eignet sich der Hund hervorragend als Familienhund. Gegenüber Kindern ist der Neufundländer geduldig, freundlich und zeigt sich sehr spielfreundlich. Verträglich zeigt sich der sanfte Riese auch mit anderen Haustieren. Typisch für den Neufundländer ist seine Vorliebe für Wasser und Schwimmen.
Steckbrief
Lebenserwartung: 8 bis 10 Jahre
Gewicht: 54 bis 68 kg
Widerristhöhe: 66 bis 71 cm
Charakter: ausgeglichen, sensibel, geduldig, liebenswürdig, treu
Farben: schwarz, weiß-schwarz, braun
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 2
Kosten: Zwischen 1.200 & 1.400 Euro
Herkunft der Hunderasse
Der Herkunftsort der Hunde ist die kanadische Insel Neufundland, die auch für die Namensgebung Pate stand. Die Vorfahren der Neufundländer waren die dort lebenden Bärenhunde. Diese alte Hunderasse wurde ursprünglich von den Wikingern gehalten und um 1100 bei den ausgedehnten Seefahrten mit auf die Insel Neufundland gebracht. Später vermischten sich die Bärenhunde mit anderen Großhunden, die Anfang des 17. Jahrhunderts von den europäischen Kolonialherren und Einwanderern mitgebracht wurden.
Die großen kräftigen Hunde zeigten sich als bestens als Zughunde geeignet. Schnell wussten sich die Menschen die Vorliebe vom Neufundländer für das Wasser zunutze zu machen. Die ausdauernden Schwimmer mit ihrer starken Prägung auf den Menschen zeigten sich als perfekte Rettungshunde im Wasser.
Aussehen – die typischen Merkmale der Rasse
Die meisten Neufundländer sind Schwarz. Typische Farben gezüchteter Hunde sind aber auch Braun und Weiß-Schwarz. Die weißen Züchtungen werden seit 1960 als eigenständige Rasse, namens Landseer, bezeichnet. Bei schwarzen und braunen Rassehunden gibt es häufig weiße Fellflecken an der Brust, den Pfoten oder am Schwanz.
Der Hals ist mittellang und der Nacken der Hunde ist leicht gewölbt. Die breite Brust und die kräftig ausgebildeten, mit dichtem Fell besetzten Beine verstärken den bärenartigen Eindruck. Das Fell der Neufundländer ist lang, weich gewellt und sehr dicht. Das lange Fell mit der dichten, weichen Unterwolle ist wasserundurchlässig. Dies befähigt die Hunde auch zum langen Aufenthalt im kalten Wasser. Die Rute ist dicht und lang befellt. Die großen, felligen Ohren liegen eng am Kopf an.
Ein spezielles Merkmal der Rasse sind Häute zwischen den Zehen, die an Schwimmhäute erinnern. Der Hündinnen erreichen eine Größe von ca. 65 cm, Rüden werden ca. 71 cm groß. Auf die Waage bringen Hündinnen etwa 54 kg und Rüden um die 68 kg. Die Lebenserwartung liegt zwischen 8 und 10 Jahren.
Groß, sanft, liebenswert – ein idealer Partner des Menschen
Ein Neufundländer bringt schon genetisch die besten Eigenschaften mit, um ein wunderbarer bester Freund des Menschen zu sein. Er zeichnet sich durch einen ausgesprochen gutmütigen Charakter auch und ist von eher ruhiger, gelassener Art. Daher sind diese Hunde bereits für kleine Kinder ausgezeichnete Gefährten. Da der Neufundländer nur in der Nähe der Menschen zufrieden ist, ist er für einen längeren Aufenthalt in einem Zwinger oder als draußen gehaltener Hofhund ungeeignet.
Bei einer nicht artgerechten Haltung, kann es zu Verhaltensstörungen kommen. Im Idealfall begleitet der Neufundländer seine Menschen ständig. Zwar kann er auch daheim geduldig auf die Familie warten, fühlt sich allein aber ausgesprochen unwohl. Ein Neufundländer ist ein angenehmer Begleiter, da er auch auf unbekannte Menschen gewöhnlich sehr freundlich reagiert. Um bei seinem Menschen zu bleiben bedarf es keiner harten Führung, da er beständig dessen Nähe sucht und ihm bedingungslos folgt.
Neufundländer Erziehung
Der Neufundländer ist ein gelehriger, intelligenter und sehr aufmerksamer Hund. Die Erziehung der Welpen und Junghunde gelingt am besten mit viel Zuwendung, Lockangeboten, Ausdauer, Geduld und viel Lob und Bestätigung. Auf eine eher strenge Führung reagieren die Hunde stur und verweigern den Gehorsam. Es ist wichtig, dass die Hunde körperlich gut ausgelastet werden. Am leichtesten zu trainieren ist der Neufundländer bei Sport und Spiel im Team mit dem Menschen.
Die richtige Ernährung
Die richtige Futtermenge ist abhängig von der Größe, Aktivität und vom Alter des Hundes. Wer einen Welpen oder erwachsenen Neufundländer aufnimmt, sollte sich bei den regelmäßigen Tierarztbesuchen zur richtigen Aktivität, Futtermenge und Futterart beraten lassen. Eine sehr große Futtermenge bei einer Mahlzeit gilt es zu vermeiden.
Das könnte eine Magenverdrehung zur Folge haben, die zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen kann. Verträglich ist es, wenn die Tagesration auf drei Mahlzeiten aufgeteilt wird. Bei der Erstuntersuchung des neuen Welpen wird der Tierarzt ihn auch auf Anzeichen genetisch bedingter Krankheiten untersuchen.
Manchmal wird ein Spezialfutter empfohlen, das etwas ärmer an Eiweiß ist und dafür Zusätze von Carnithin und Taurin hat, um Gelenkerkrankungen vorzubeugen. Über Futterzusätze zur Erhaltung der Gesundheit der Gelenke sollten sich insbesondere Hundehalter beraten lassen, die sich für eine BARF-Ernährung entscheiden möchten. Der Hund sollte unbedingt immer ausreichend Wasser vorfinden und regelmäßig trinken.
Rassetypische Dispositionen für Erkrankungen
Der Neufundländer ist wie andere Großhunderassen anfällig für genetisch bedingte Dysplasie an den Beingelenken. Das bedingt eine Anfälligkeit für die schmerzhafte Arthrose. Manche Hunde können anfällig sein, eine bestimmte Stoffwechselerkrankung, die Cystinurie, zu bekommen, bei der es zu Problemen bei der Verdauung von Aminosäuren und Nierenschäden kommt.
Auffällige Anzeichen können dafür blutiger Urin, Schwierigkeiten beim Urinieren, Schmerzen mit dadurch bedingter Inaktivität sein. Regelmäßige Tierarztbesuche und die richtige Ernährung und körperliche Auslastung sorgen für eine gute Vorbeugung.
Glücklicher „Fundi“ – was bei der Anschaffung des Hundes wichtig ist
Ideal für den großen Hund ein eigener Garten, der auch Raum für tägliche Aktivitäten bietet. Dennoch ist auch die Stadthaltung des Hundes möglich. Voraussetzung ist allerdings keine allzu enge Wohnung und ein großes, regelmäßiges Angebot von ausreichend Bewegung im Freien. Das können ein naher Wald oder große Hundewiesen sein.
Es sollte nach Möglichkeit in der Nähe Gewässer geben, in denen der Hund gefahrlos und außerhalb von Verboten schwimmen kann. Förderlich wird es sein, an artgerechten Sportangeboten für den Neufundländer von Hundesportverein, Hundeschulen und ähnlichen Angeboten teilzunehmen. Regelmäßige, ausgedehnte Wanderungen und Fahrradtouren tun den bewegungsfreudigen Hunden ebenso gut wie Bewegungsspiele.
Die Kosten für den Kauf eines Welpen bei einem seriösen Züchter liegen derzeit durchschnittlich zwischen 1.200 Euro und 1.400 Euro. Wer einen Rassehund kaufen möchte, sollte sich unbedingt an renommierte, zuverlässige Züchter wenden. Hier erhalten die Käufer auch Informationen zum Muttertier und zum Deckrüden und laufen nicht Gefahr zum Dumpingpreis ein krankes Tier aus einer Qualzucht aufzunehmen.
Um dem Hund die nötige Nähe zum Menschen, Beschäftigung und Bewegung zu gönnen, sollte zumindest ein Familienmitglied viel Zeit für den Fundi haben.