Portrait zu Hunderasse: Japanischer Chin
Japanische Hunde wie der Japan Chin galten viele Jahrhunderte als Schoßhunde für den Adelsstand. Inzwischen erfreuen sie sich jedoch auch hierzulande großer Beliebtheit und eignen sich wunderbar für die Wohnungshaltung.
Äußerliche Merkmale beim Japan Chin
- Sofort ins Auge fällt das schwarz-weiß gemusterte Fell der Vierbeiner.
- Markant sind zudem ihre weit auseinander stehenden Augen sowie die eher flache Schnauze.
- Die zierlichen Hunde erreichen eine Größe von 20 bis 25 Zentimetern.
- Mit einem Gewicht von zwei bis vier Kilogramm gehören sie zu den Leichtgewichten unter den Hunderassen.
- Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt zwischen 12 und 14 Jahre.
Japanischer Chin: Wesen und Charakter
Aus gutem Grund wird der Japanische Chin als Schoßhund bezeichnet und kann daher beinahe überall hin mitgenommen werden.
- Er gehört zur FCI-Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde.
- Der Japanische Chin hat ein ruhiges Wesen und ist dem Menschen gegenüber sehr anhänglich. Ausgiebiges Schmusen gehört hier zum Tagesprogramm.
- Der gelehrige Hund ist aufmerksam und durchaus in der Lage, kleine Tricks und Kunststücke zu erlernen.
- Ein Japan Chin benötigt viel Aufmerksamkeit und sollte nicht zu lange alleine bleiben.
- Mit dem richtigen Spielzeug zeigt sich der Spieltrieb der Schoßhunde und sie legen dabei ein erstaunliches Temperament an den Tag.
- Aggressives Verhalten müssen Besitzer nicht fürchten, denn das Wesen der aus Asien stammenden Tiere ist ausgeglichen, freundlich und loyal.
Herkunft und Geschichte des Japanischen Chins
Trotz intensiver Forschung ist die exakte Herkunft des Japan Chins bis heute ungeklärt. Gesichert ist jedoch, dass die kleine Hunderasse aus Asien stammt und erst im 20. Jahrhundert auch in Europa und den USA zu den verbreiteten Rassen gehörte. Einige Experten sehen den Ursprung der Rasse in Korea, andere ordnen ihn in China ein.
Den Namen Japanischer Chin verdankt das Tier der Tatsache, dass die Tiere in adligen Kreisen in Japan sehr populär waren. Ob sie als Geschenk an den Kaiser durch ausländische Adlige oder mit japanischen Mönchen hierhin gelangten, ist jedoch ebenfalls unklar. Das erste offizielle Paar reinrassiger Japan Chins gelangte 1890 nach Deutschland.
Damals schenkte die amtierende japanische Kaiserin der in Deutschland lebenden Kaiserin Auguste zwei Tiere aus ihrer Zucht. Zuvor tauchten erste Tiere jedoch bereits in Großbritannien auf, die trotz striktem Ausfuhrverbot hierhin gelangt sind.
Wichtige Überlegungen vor der Anschaffung
Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Japanischen Chin zuzulegen, sollte sich vorab mit den Bedürfnissen des Tieres beschäftigen. Aufgrund der kleinen Größe und des moderaten Bewegungsdrangs lassen sich die Tiere problemlos selbst in einer kleineren Wohnung halten. Viel Platz benötigt der Schoßhund nicht und auch seine Ausstattung sollte problemlos Platz in jedem Haushalt finden.
Was hingegen nicht zu unterschätzen ist, ist der mit der Haltung verbundene Zeitaufwand. Ein Japan Chin benötigt viel Aufmerksamkeit und kann nicht über längere Zeit alleine gelassen werden. Berufstätige Hundehalter sollten daher vorab klären, ob eine Mitnahme des Tiers an den Arbeitsplatz möglich ist oder eine andere Betreuung organisiert werden kann. Die Erziehung ist hingegen vergleichsweise einfach und auch für unerfahrene Hundehalter möglich.
Kosten für einen Japan Chin
Die Kosten für die Haltung eines Japan Chins setzen sich aus dem Anschaffungspreis für das Tier und die Grundausstattung sowie den laufenden Kosten zusammen. Ein reinrassiges Tier ist bei Züchtern in Deutschland für einen Kaufpreis zwischen 1.000 und 2.000 Euro erhältlich. Hinzu kommen Anschaffungskosten für einen Hundekorb, Leine, Halsband, Spielzeug, Näpfe, Pflegeprodukte, eine Transportbox und weitere Kleinigkeiten.
Die Haltungskosten hängen von den individuellen Vorlieben des Besitzers und dem Gesundheitszustand des Tieres ab. Wer eher zu mittelpreisigem Futter greift und ein junges, gesundes Tier hält, der benötigt zwischen 50 und 100 Euro pro Monat. Diese Ausgabe kann jedoch schnell steigen, wenn besonders Futter, ausgefallene Spielzeuge und Tierarztrechnungen bezahlt werden müssen.
Auch die Unterbringung eines Japanischen Chins in einer Hundepension ist kostspielig und kann beispielsweise bei Urlauben oder Krankenhausaufenthalten des Besitzers erforderlich sein.
Häufig auftretende Krankheiten beim Japan Chin
Trotz sorgfältiger Zucht und korrekter Haltung kann es beim Japanischen Chin zu einer Reihe unterschiedlicher Krankheiten kommen.
- Besonders häufig sind die Augen der Tiere von Erkrankungen betroffen.
- Typische Augenkrankheiten sind Distichiasis, zu trockene Augen, Katarakt und Distichiasis.
- Einige Erbkrankheiten treten bei Japan Chins ebenfalls gehäuft auf. Dazu gehören Maligne Hyperthermie, Hyperurikämie, Hyperurikosurie und GM2-Gangliosidose.
Geeignete Aktivitäten für die eher gemütlichen Zeitgenossen
Aufgrund des geringen Bewegungsdrangs und eher ruhigen Gemüts reichen kurze Spaziergänge mit einem Japan Chin als Auslauf vollkommen aus. Für kräftezehrende Spiele, lange Spaziergänge oder Hundesport sind sie hingegen ungeeignet. Zuhause freuen sich die quirligen Vierbeiner darüber, wenn ihr Besitzer mit ihnen spielt. Dazu bieten sich Spielzeuge wie ein Ball oder Kuscheltier an.
Tipps zur Ernährung von Japanischen Chins
Wie bei der Ernährung aller Hunderassen spielt die Futterqualität eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Tiere. Außerdem muss das Hundefutter auf das Alter des Tiers, die Aktivitäten und körperliche Gesundheit abgestimmt werden.
- Die Nahrung sollte zu 80 bis 90 Prozent aus Fleisch bestehen.
- Ideal ist eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter.
- Als zusätzlicher Bestandteil eignet sich Gemüse, wohingegen Zucker, Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel zu meiden sind.
- Japanische Chins benötigen aufgrund ihrer geringen Größe nur kleine Futterportionen, um Übergewicht zu vermeiden.
Fazit: ein loyaler Schoßhund auch für Anfänger
Der Japanische Chin ist aufgrund seiner Größe und des ruhigen Wesens der ideale Hund für Anfänger und Menschen mit wenig Bewegungsdrang wie beispielsweise Senioren.