Ratte als Haustier

Ratte als Haustier – Tipps zur Haltung

Ratten sind nicht bei jedem beliebt. Da ist es auch weniger verwunderlich, dass manche sie als Haustier haben wollen. Es wird immer wieder erzählt, dass sie Krankheiten mitbringen, eine heimtückische Art besitzen und nicht sonderlich gut riechen. Allerdings sind viele davon Vorurteile. Wer eine Ratte als Haustier halten möchte, muss jedoch auf den ein oder anderen Punkt achten. Das betrifft beispielsweise Haltung, Wesen und organisatorische Dinge. Wie viel Platz braucht es und wo liegen die Kosten? Und wie genau sollte das Zuhause des kleinen Vierbeiners letztendlich aussehen? All diese Fragen und mehr soll der folgende Artikel beantworten.

Wesen und Charakter

Ratten werden immer als unangenehm, gruselig und stinkig empfunden. Jedoch steckt in den kleinen Tieren wesentlich mehr als falsche Vorurteile. Das Wesen sowie der Charakter der Nagetiere ist sehr weich. Generell lieben sie es zu schmusen. Beim Kuscheln denkt man zunächst nur an Hund & Katze. Wer viel und gerne mit ihnen kuschelt, wird schneller als Teil ihres Rudels angesehen.

Was viele nicht wussten – Ratten lieben das Abenteuer. Andere Tiere geben sich mit Grundbedürfnissen zufrieden. Bei Ratten hingegen kommt schnell Langeweile auf. Bei Chance erkunden sie jeden Winkel in der Wohnung. Deswegen macht es Sinn den kleinen Tieren entsprechend Freiraum zu geben.

Eine weitere Charaktereigenschaft ist ihre Intelligenz. Spielzeug zum Befriedigen ihres Abenteuerdrangs braucht es nicht. Dabei reicht schon die Anwesenheit ihres Besitzers aus. Wie wäre es beispielsweise mit dem Bau eines kleinen Parcours im Wohnzimmer? Mehr als Alltagsgegenstände braucht es dafür nicht. Ratten können übrigens auch Kunststücke lernen und spezielle Bewegungsabläufe verinnerlichen. Mit ein paar Trainingseinheiten kein Problem.

Ein großes Vorurteil befasst sich mit dem Stuhlgang von Ratten. Sie können auf eigene Weise stubenrein werden. Generell verwenden Ratten schon von Natur aus immer eine bestimmte Ecke in ihrem Käfig, an denen sie ihr Geschäft verrichten. Schwieriger wird es da bei Hund und Katze.

Ratten zählen übrigens zu den dämmerungsaktiven Tieren. Meist werden sie erst dann aktiv, wenn der Besitzer von der Arbeit kommt. Allerdings können sie sich genauso einem bestimmten Rhythmus anpassen.

Ratte

Herkunft & Geschichte

Die Hausratte hat viele verschiedene Namen. Sei es Dachratte oder Schiffsratte – sie zählen zur Unterfamilie der Altweltmäuse. Die Nagetiere werden nicht größer als 17 bis 46 cm. Augen und Ohren sind etwas größer als die anderen Körperteile. Grauschwarz oder Braungrau sind die gängigste Farben. In Sachen Gewicht bewegt sich die Ratte zwischen 160 und 210 Gramm.

Die Bezeichnung “Schiffsratte” kommt nicht von ungefähr. Damals war sie viel unterwegs insbesondere beim Transport innerhalb von Schiffen. Ihren Ursprung haben sie in Süd- und Ostasien bzw. Südindien. Mit Laufe der Zeit passten sich die Ratten an das Leben der Menschen an. Übrigens ist die Hausratte nicht an Menschen gebunden. Lediglich an Orten, an denen es kälter zur Sache geht. Sie leben als soziales Tier in Gruppen und sind tag- und nachtaktiv.

Überlegungen vor der Anschaffung

Hausratten können mit etwas Vorbereitung ein tolles Haustier abgeben. Allerdings gibt es vor der Anschaffung auf bestimmte Dinge zu achten. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wie sieht es mit dem Platz aus? Und was kostet eigentlich eine Ratte als Haustier? All diese Fragen soll der nächste Abschnitt ausführlich beantworten.

  • Voraussetzungen
  • Kosten
  • Platzbedarf
  • etc.

Eine eigene Hausratte ist nicht für jeden etwas. Voraussetzung Nummer 1 ist deswegen – man mag Ratten. Wer beispielsweise in einen Mehrpersonen-Haushalt lebt, muss zuvor unbedingt seine Mitbewohner um Erlaubnis fragen. Bei Hund & Katze ist es meist keine schwere Entscheidung. Anders hingegen bei Ratten. Nicht vergessen werden darf dabei der verfügbare Platz.

Haustiere brauchen einen Platz zum Austoben, Schlafen & Entspannen. Deswegen ist immer wieder die Rede von einem Rattenkäfig. Der sollte bei Möglichkeit nicht direkt an der Heizung stehen. Selbes gilt vor einem Durchzug und direktem Sonnenlicht. Ratten sind nicht gerade leise beim Spielen. Deswegen wähle einen Ort weit entfernt vom Schlafzimmer. Alle Orte, welche die oben genannten Anforderungen erfüllen, lassen sich als neuer Stellplatz für die Ratte wählen.

Doch wie viel kostet es eigentlich eine Ratte zu halten? In der Regel bekommt man das Haustier ab einem Preis von 10 Euro und mehr. Allerdings müssen Zubehör, Gebühren für Futter, ärztliche Behandlung und Käfig kalkuliert werden. Die Schutzgebühr selbst bewegt sich zwischen 10 und 25 Euro. Rechnet man alle Kostenpunkte zusammen, so entstehen etwa 150 bis 300 Euro. Nicht vergessen werden darf dabei der Tierarzt – einer der größten Kostenpunkte. In manchen Monaten gibt man keinen Cent aus und manchmal wird die Ratte unerwartet krank. Deswegen lohnt es sich ein kleinen Polster anzulegen.

Was fressen Ratten

Ernährung

Ratten unterscheiden sich in vielen Bereichen von klassischen Haustieren. Das betrifft unter anderem auch dessen Ernährung. Sie brauchen:

  • tierische Nahrung
  • pflanzliche Nahrung

Eine ausgewogene und artgerechte Ernährung ist dabei das A und O. Das liegt an ihrem empfindlichen Verdauungssystem. Nur so können sie ein ausgelassenes Rattenleben führen. Die Nahrung muss eines enthalten – Energie. Der Proteinbedarf lässt sich sogar mit tierischem Eiweiß decken. Hülsenfrüchte, Mehlwürmer sind eine gute Ergänzung und helfen das Eiweiß besser zu verdauen. Eine gute Koste setzt sich zusammen aus:

  • 50% – 60% Kohlenhydrate
  • 15% – 20% Proteine
  • 8% – 10% Rohfaser
  • 2% – 5% Fette
  • Rest: Vitamine, Spurenelemente & Mineralstoffe

Manche Ratten essen ihren eigenen Kot, um lebenswichtige Vitamine wie B und K zurückzugewinnen. Die Nahrung sollte zudem frisch und trocken sein. Frisches Grün in Form von Gemüse und Obst kann nicht schaden. Bei manchen Obst ist es ratsam die Schale zu entfernen. Diese könnten nämlich mit Schadstoffen belastet sein. Ansonsten lohnt es sich den Tierarzt um weiteren Rat zu fragen.

Tipps für die Haltung

Des Weiteren können Tipps & Tricks bei der Haltung einer Ratte helfen. Generell muss man nicht auf viele Dinge achten, da sie nicht sonderlich kompliziert sind. Wer mit den Gedanken spielt eine Ratte anzuschaffen, sollte stets auf die folgenden Punkte achten:

  • Ratten brauchen Abwechslung
  • soziale Tiere (Artgenossen erforderlich)
  • sollten nicht permanent alleine gelassen werden
  • auf Gesundheit achten (Ernährung, Verhalten, Krankheiten, etc.)
  • ausreichend Platz / Käfig
  • genügend Freiheit lassen

Natürlich sollte man nicht ständig mit ihnen Zeit verbringen. Ganz vernachlässigen darf man es jedoch auch nicht. Wie Menschen können Ratten depressiv werden, wenn sie nicht unter Gleichgesinnten kommen. Freiheit ist dabei das A und O. Zudem wird ihnen schnell langweilig. Ausreichend Bewegung und Orte zum Entdecken sind mindestens genauso wichtig.

Fazit

Wenn es um das Thema Haustiere denkt, dann denken die wenigsten an Ratten. Eher ins Gespräch kommen Hunde, Katzen, Hamster oder Kaninchen. Ratten werden aufgrund von Vorurteilen falsch behandelt. Sie können unter anderem selbst stubenrein werden und haben eine Menge Entdeckerinstinkt in ihnen. Vor dem Kauf sollte man sich aber Gedanken über die Haltung machen. Gibt es ausreichend Platz für einen Käfig? Wie sieht es mit der Ernährung aus? Und wie werden sie gepflegt? All diese Fragen und Antworten wurden weiter oben beantwortet. Unter Berücksichtigung steht dem Kauf nichts mehr im Weg.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange leben Ratten als Haustiere?

Ratten werden in der Regel zwei bis drei Jahre alt.

Kann man auch nur eine Ratte halten?

Die Ratten sind soziale Tiere und sind hicht gerne allein. Sie brauchen unbedingt Gesellschaft. Es sollten mindestens zwei Ratten gehalten werden, damit die Tiere sich gegenseitig kuscheln und putzen. Wenn es kein Artgenosse da ist, sollte die Ratte mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Sind Ratten schlau?

Ratten gelten als intelligent. Sie sind auch lernfähig und haben eine komplexe Sozialstruktur. Ratten können viele Tricks erlernen und freuen sich über Intelligenz-Spielzeug.

Wie putzen sich Ratten?

Ratten sind sehr saubere Haustiere, sie putzen ihr Fell ebenso oft wie Katzen. Starker Geruch kann nur dann entstehen, wenn man den Käfig nicht regelmäßig gründlich reinigt.