Der Cairn Terrier – Porträt der Hunderasse
Von den schottischen Terrier-Hunden ist der Cairn Terrier die älteste. Früher wurde er als Jäger für Ratten und als Begleithund eingesetzt. Im folgenden Rasseportrait wird im Detail auf die Herkunft, das Wesen und alle anderen wichtigen Informationen rund um die beliebte Rasse eingegangen.
Steckbrief
Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
Gewicht: 6 bis 7,5 kg
Widerristhöhe: 28 bis 31 cm
Charakter: freundlich, temperamentvoll, furchtlos, störisch
Farben: alle Farben bis auf schwarz und weiß
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 3
Kosten: Zwischen 600 & 1.000 Euro
Herkunft
Bei dem schottischen Cairn Terrier handelt es sich um einen niederläufigen Jagdterrier. Über lange Zeit diente er den Menschen als Wach- und Jagdhund. Auch machte er sich auf Hof und Haus jeden Tag aufs Neue nützlich. Er kümmerte sich um die Reduzierung der Population von Mäusen und Ratten, vertrieb Füchse und Marder, um die Tauben und Hühner zu beschützen und machte sich so zu einem nützlichen Helfer.
Der Cairn Terrier tat sich besonders bei der Jagd auf Otter, Marder und Füchse sehr hervor. Der kleine Hund konnte diese Raubtiere ohne Furcht verfolgen und jagte diese in ihren Bau, um sie anschließend heraus zu sprengen beziehungsweise heraus zu drücken. In seiner schottischen Heimat gibt es vor allem steinige Untergründe.
Die praktizierte Sprache der Menschen ist das Gälisch. Carn heißt aus dem Gälischen übersetzt Stein, woher der Terrier seinen Namen zu verdanken hat. Es ist davon auszugehen, dass der Vierbeiner diesen Namen bekommen hat, da seine Beute sich gerne in großen Haufen aus Steinen versteckt hat.
Geschichte
Gemeinsam mit dem West Highland White Terrier, dem Skye Terrier und dem Scottish Terrier, ist er einer der direkten Nachfolger des alten schottischen, niederläufigen Jagdterriers. Wie die anderen genannten Terrier stammt auch der Cairn Terrier aus dem Genpool der schottischen Hunde.
Durch eine künstlerische, züchterische Trennung entstanden damals die vier einzelnen Rassen. Ins Zuchtbuch wurde der Cairn Terrier zum ersten Mal im Jahr 1907 eingetragen. Der britische Kennel Club erkannte ihn im Jahr 1912 als eigenständige Rasse an. Der Cairn Terrier ist am engsten mit den historischen Rassen verwandt ist, also die älteste Art des Terriers aus Schottland.
Der Cairn Terrier wurde im Jahr 1930 nach Deutschland gebracht. Hier stellt er eine eher seltene Terrierart dar. Um das Jahr 2000 herum war der Höhepunkt seiner Beliebtheit mit ungefähr 900 Welpen erreicht. Pro Jahr gibt es aktuell im VDH rund 300 bis 500 Welpen. Durch den Klub für Terrier, der im Jahre 1894 gegründet wurde, wird der Cairn Terrier in Deutschland würdevoll vertreten.
Die Rassemerkmale
Bei dem Cairn Terrier handelt es sich um einen handlichen, kleinen Hund, der eine selbstbewusste und beeindruckende Ausstrahlung hat. Sein Haarkleid ist derb und üppig, wobei das Deckhaar nicht drahtig ist. Die kurze Unterwolle ist dicht und weich. Generell ist das Fell des Cairn Terriers sehr witterungsbeständig.
Die Höhe des Widerrist liegt bei circa 30 Zentimetern, sein Gewicht beträgt idealerweise zwischen sechs und sieben einhalb Kilogramm. Die Erscheinung des Cairn Terrier kann als urwüchsig, arbeitsfreudig, aufmerksam und flink beschrieben werden. Er steht leicht nach vorn gebeugt und gut auf seinen Vorderpfoten. Die Hinter- und die Vorhand sind kraftvoll, der Brustkorb ist tief angelegt.
Der Bewegungsablauf des Cairn Terrier ist sehr frei. Die Fellfarben, die bei dem Cairn Terrier offiziell erlaubt sind, repräsentieren die steinige Landschaft aus Felsen in Schottland sehr gut. Die Nuancen reichen von einem sandfarbenen beige bis hin zu schiefergrau und rötlich bis zu nahezu schwarz. Eine Stromung ist bei allen Farben zulässig. Allerdings nicht erlaubt sind loh und schwarz, weiß oder reines schwarz. An dem Fang und den Ohren sind dunkle Abzeichen typisch.
Wesen und Charakter
Von seinem Wesen ist der Cairn Terrier kernig, aufgeweckt und lebendig. Definitiv kann er auch heute noch als Jäger identifiziert werden. Der Eindruck, den er hinterlässt ist robust, mutig und aktiv. Er ist niemals aggressiv, allerdings selbstsicher, furchtlos und oft fröhlich. Der traditionelle Jäger neigt in gewisser Maßen zur Selbstüberschätzung und Selbstständigkeit.
Er scheut sich nicht, seinen Ideen auch Taten folgen zu lassen. Besitzer sollten diesen Charakterzug allerdings schätzen und mit einem Lächeln auf den Lippen hinnehmen. Natürlich muss dem Eigensinn des Cairn Terrier auch ab und zu eine Grenze gesetzt werden, allerdings wird er diese Grenzen oft gar nicht bemerken.
Bei den Cairn Terriern handelt es sich um sehr anhängliche und treue Gefährten. Sie sind sehr kinderfreundlich und lieben ihre Familie sehr. Ihr Wesen ist liebenswürdig und erwächst aus dem Kontrast zwischen seiner Anhänglichkeit und dem selbstbewussten und selbstständigen Geist. In diesem Widerspruch liegt der Reiz in der Beziehung zu dem kleinen Terrier.
Sein Temperament ist zwar sehr agil, dennoch wirkt der Hund niemals nervös oder hektisch. Der Cairn Terrier ist wachsam und macht sich durch Bellen bemerkbar, wenn er etwas ungewöhnliches wahrnimmt. Typische Kläffer sind sie jedoch nicht.
Überlegungen vor der Anschaffung
Grundsätzlich stellt das Halten eines Cairn Terrier kein Problem dar. Eine Pflicht, die nicht vernachlässigt werden darf, ist allerdings die Pflege des Fells. Die Wohnung braucht keine spezielle Größe, damit der Cairn Terrier sich wohl fühlt.
Es ist kein Problem, ihn in der Großstadt in einer Mietwohnung zu halten. Allerdings sollte er jeden Tag die Möglichkeit haben, die Natur zu erkunden und seine Spaziergänge absolvieren zu können. Es muss also im Hinterkopf behalten werden, dass der Cairn Terrier ursprünglich ein Jäger war und er auch heute noch sehr lebendig ist.
Die Hunde können eine tolle Begleitung beim Wandern sein, da sie über eine gute Ausdauer verfügen. Wenn andere Kleintiere mit im Haushalt leben, sollte der Cairn Terrier bereits im Welpenalter an diese gewöhnt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass er in ihnen eine Beute sieht.
Wenn die Erziehung des Cairn Terrier bereits ab einem jungen Alter liebevoll und konsequent durchgesetzt wird, dann wird er zu einem wertvollen Begleiter, der robust und gesund ist. Er hat eine hohe Anpassungsfähigkeit und kann seinem Besitzer so in alle Lebenssituationen ohne Probleme folgen.
Geeignete Aktivitäten
Ein Kapitel, was bei dem Cairn Terrier oft unterschätzt wird, ist die Erziehung und die geeigneten Aktivitäten für den Hund. Der kleine Terrier sieht zwar, besonders im Welpenalter, sehr putzig aus, dennoch steckt ein selbstbewusster, echter Terrier in ihm. Die Erziehung muss also bereits in den jungen Tagen konsequent verfolgt werden.
Es handelt sich zwar um einen kleinen Hund, allerdings neigt er, wie alle Terrier dazu, gerne einmal die Führung des Rudels übernehmen zu wollen. Ansonsten ist die Haltung des kleinen Terriers unproblematisch. Er benötigt nur die richtige Führung durch seinen Besitzer.
Ist die Erziehung erst einmal erfolgreich abgeschlossen, ist der Cairn Terrier sehr gelehrig. Er hat Spaß daran, immer neue Dinge zu lernen, weshalb dies auch in das tägliche Spiel mit dem Hund einfließen sollte. Aktivitäten wie Agility kann ein gut erzogener Cairn Terrier gut ausführen. Wird bei Spiel und Aktivitäten noch sein genereller Jagdtrieb angesprochen, ist der Hund rundum glücklich.
Gesundheit und typische Krankheiten
Eine große Aufgabe stellt das Fell des Cairn Terriers dar. Es muss in regelmäßigen Abständen gereinigt, gekämmt und gebürstet werden. Einen Haarwechsel gibt es bei dem Terrier nicht. Pro Jahr muss das bereits abgestorbene Fell deshalb zwei bis dreimal getrimmt, also von einem Profi ausgezupft werden.
Darüber hinaus ist die Hunderasse sehr robust. Es gibt keine typischen Krankheiten, lediglich sollten die Gelenke, wie bei den meisten kleinen Hunden, bezüglich einer Patellaluxation beobachtet werden. Da die Rasse sehr robust ist, erreichen die Cairn Terrier oft ein Alter von über 15 Jahren. Sie bleiben bis ins hohe Alter fit und lebensfroh.
Geeignete Ernährung
Es gibt keine besonderen Hinweise, die bezüglich der Ernährung des Cairn Terrier beachtet werden müssen. Hier kommt es eher auf die individuellen Vorlieben des Hundes beziehungsweise des Besitzers an.