Siamkatze – Das Portrait
Die exotische Schönheit der Siamkatzen, oder auch Siamesen genannt, ist weithin bekannt und macht diese Rasse deswegen nicht umsonst zu einer der beliebtesten Katzenrassen weltweit. Doch die äußerst kommunikativen und menschenbezogenen Siamesen haben noch weitaus mehr zu bieten als nur ihr markantes Äußeres. Hier nun das vollständige Portrait zu dieser Rasse.
Steckbrief
Name: Siamkatze
Wissenschaftlicher Name: Felis silvestris catus
Herkunft: Siam (heutiges Thailand)
Lebenserwartung: 10 bis 20 Jahre
Gewicht: 3 – 5 kg
Fellfarben: silber, braun, schwarz, rot, creme; mit Abzeichen
Charakter: kommunikativ, verspielt, menschenbezogen, intelligent, eigenwillig, verschmust
Kosten: Zwischen 500 & 700 Euro
Wesen und Charakter der Siamkatze
Siamkatzen gehören zu den Katzenrassen mit einem äußerst ausgeprägten Sozialverhalten. Wie viele orientalische Katzen genießen sie das Leben in der Gruppe und sollten daher möglichst nicht alleine gehalten werden. Doch Siamkatzen lieben nicht nur die Nähe zu ihren Artgenossen, sondern sind auch unheimlich menschenbezogen und anhänglich. Scherzhaft werden sie gern als die Hunde unter den Katzen bezeichnet und gehören zu den Rassen, die sehr kommunikativ sind und sich beinahe ständig durch Maunzen und Miauen mitteilen möchten. Oftmals folgen sie ihren Besitzer dazu tatsächlich auf Schritt und Tritt und wollen immer bei allem mit dabei sein.
Siamkatzen zeichnen sich jedoch nicht nur durch ihre soziale Art aus, sondern sind zudem auch sehr intelligente und verspielte Katzen, weswegen man ihnen schnell neue Dinge und Tricks beibringen kann. Das muss man allerdings auch, denn diese Rasse beginnt schnell sich zu langweilen und kann dann auch schon mal die halbe Wohnung auseinandernehmen.
Da es sich bei den Siamesen um sehr selbstbewusste Katzen handelt, die auch mal lautstark ihre Meinung kundtun, werden sie oft auch als eigensinnig und dominant wahrgenommen, obwohl sie an sich sehr freundlich und aufgeschlossen sind.
Herkunft & Geschichte
Wie ihr Name vermuten lässt, stammt die Siamkatze aus der ehemaligen Region Siam, die heutzutage zu Thailand gehört. Bereits Aufzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert berichten von der Siamkatze, sodass sie zu einer der ältesten Katzenrassen der Welt gehört.
Als Tempelkatze verehrt war ihre Haltung früher nur dem Hochadel und Klöstern erlaubt. Man sagte ihr zu die Seelen verstorbener Menschen aufnehmen zu können, weswegen ihr eine wichtige spirituelle Rolle zuteilwurde.
Im 19. Jahrhundert erreichte die auffallend gefärbte Rasse aus Südostasien schließlich die westliche Welt. Von Diplomaten, als Geschenke des thailändischen Königshauses, mitgebracht fanden einige Siamkatzen ihren Weg nach Europa und bildeten damit den Grundstock der dortigen Zucht. Da diese auf nur wenigen Tieren beruhte, diese sich aufgrund ihres Körperbaus und ihrer Färbung jedoch großer Beliebtheit erfreuten, spielt die Inzucht und vor allem deren Vermeidung eine große Rolle in der Zuchtgeschichte dieser Katzenrasse. In Deutschland begann die Zucht der Siam 1927.
Überlegungen vor der Anschaffung
Als Rassekatze haben Siamesen natürlich einen gewissen Preis, was man sich bereits vor der Anschaffung bewusst machen sollte. Der Preis für eine Katze kann dabei um die 600€ liegen, wobei auch noch die Anschaffungskosten für Zubehör und Futter hinzukommen.
Was man neben dem Preis auch nicht unterschätzen darf, ist der Zeitaufwand für diese Katzenrasse, die im Vergleich zu anderen wesentlich mehr Aufmerksamkeit sucht und braucht. Aufgrund ihres ausgeprägten Sozialverhaltens sollten Siamkatzen möglichst nicht allein gehalten werden. Da sie zudem enorm menschenbezogen sind, kann ein Artgenosse so über die Zeit hinweghelfen, in der Frauchen oder Herrchen nicht zu Hause sind.
Neben dem sozialen Aspekt darf man auch den Spiel- und Jagdtrieb der neugierigen und klugen Katzen nicht vergessen. Siamkatzen beschäftigen sich unheimlich gern mit Spielzeugen und Kratzbäumen, weswegen man ihnen auch die Möglichkeiten dazu geben sollte. Auch Freigang kann für manche Vertreter dieser bewegungsfreudigen Rasse ein tolles Highlight im Alltag sein.
Eine Siamkatze ist auf jeden Fall nichts für Menschen mit wenig Zeit, denn die anhänglichen Tiere brauchen die Nähe zu ihren Besitzern und fordern diese auch konsequent ein.
Geeignete Aktivitäten
Da Siamkatzen über einen ausgeprägten Jagdtrieb verfügen, bieten sich allerhand Jagd- und Beutespiele an. Das beginnt bei Katzenangeln und endet bei Intelligenzspielzeug, für das sich die klugen Katzen ebenfalls schnell begeistern lassen. Generell wird abwechslungsreiche Beschäftigung bei den Siamesen groß geschrieben, da sie sich schnell langweilen.
Auch das Spielen und Raufen mit Artgenossen gehört für Siamkatzen zu einem glücklichen Leben dazu, wobei sie dabei auch gern Kratzbäume und Möbel in ihre Verfolgungsjagden und Spiele mit einbauen. Auch Freilauf kann für die aktiven und bewegungsfreudigen Katzen eine tolle Beschäftigung sein, wobei sich manche Vertreter ihrer Rasse sogar an das Laufen an einer Leine gewöhnen lassen und so gemeinsam mit Herrchen oder Frauchen auf Entdeckungstouren gehen.
Neben dem Spielen sind Siamkatzen aber vor allem für ausgiebige Schmuserunden mit ihren Besitzern zu begeistern und könnten sich schier stundenlang kraulen lassen.
Rassemerkmale
Die Siamkatze ist eine mittelgroße und schlank gebaute Katze mit kurzem, sehr weichem Fell, die über lange Beine und schmale Pfoten verfügt. Auf ihrem keilförmigen Kopf sitzen die aufrecht stehenden großen Ohren. Ihre Augen sind mandelförmig, leicht schräg stehend und von einer außergewöhnlich stechend blauen Farbe.
Doch vor allem zeichnet sich die Siam durch ihre markante Fellfarbe aus. Aufgrund eines Teilalbinismus sind Vertreter dieser Rasse weiß oder cremefarben, während Kopf, Beine und Schwanz dunkel gefärbt sind. Dieser Farbschlag wird auch als ‘Seal-Point’ bezeichnet und kommt bei Siamkatzen zudem noch in den Varianten Blue-Point, Chocolate-Point und Lilac-Point vor. Durch gezielte Einkreuzungen fremder Rassen wurden in manchen Ländern auch Siamkatzen mit anderen Farbvarianten gezüchtet, jedoch sind diese nicht in allen Ländern zur Zucht anerkannt.
Geeignete Ernährung
Generell sind Siamkatzen eher anspruchslos, was ihre Ernährung betrifft. Wie auch bei anderen Katzenrassen sollte auf ein hochwertiges Nass- oder/und Trockenfutter geachtet werden, was einen möglichst hohen Fleischanteil enthalten sollte. Bei der Fütterung von Fertigfutter sollte zudem darauf geachtet werden, dass wenig Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker enthalten sind.
Die Futtermenge lässt sich dagegen nicht pauschal bestimmen und ist sehr vom Alter und Gesundheitszustand des jeweiligen Tieres abhängig.
In jedem Fall sollte allerdings genügend frisches Wasser zur Verfügung stehen.